Am 13. Mai 1950 fand in Silverstone das erste Rennen der modernen Formel 1 statt, heute, im 21. Jahrhundert steht die Zukunft der Traditionsstrecke schon seit Jahren auf der Kippe. Nötige Umbaumaßnahmen und eine entscheidende Verbesserung der gesamten Infrastruktur rund um Silverstone bereiten den Streckenbetreibern mangels der nötigen finanziellen Mittel seit langem Kopfzerbrechen. Jetzt hat sich Formel 1-Promoter Bernie Ecclestone erneut in den Streit mit dem British Racing Drivers' Club eingemischt. Wie unsere Kollegen von Autosport erfahren haben, hat Ecclestone dem BRDC einen Fifty-Fifty-Deal angeboten um die Zukunft des Britischen Grand Prix zu sichern.

Als Drahtzieher im Hintergrund wird Harry Stiller genannt, der in den 60er Jahren als sehr erfolgreicher Formel 3-Fahrer für Schlagzeilen gesorgt hat und durch dessen finanzielle Hilfe Alan Jones 1975 seine Grand Prix-Karriere beginnen konnte. Der heutige Bauunternehmer ist ein erklärter Gegner des BRDC-Vorsitzenden Sir Jackie Stewart und ist nun sogar soweit gegangen, ein Misstrauensvotum gegen den ehemaligen Formel 1-Weltmeister zu beantragen. Bernie Ecclestone, auch nicht als Freund des Schotten bekannt, sagte gegenüber Autosport "Harry versucht, den Britischen Grand Prix zu retten. Ich sagte ihm, dass ich gerne bereit wäre, ihm zu helfen. Es gibt verschiedene Ideen, die zur Diskussion stehen und er fragte mich, ob ich als Promoter auftreten könnte. Alles ist möglich."

Die Kontrolle über den Grand Prix von Großbritannien zu haben, ist etwas, das Ecclestone schon seit Jahren anstrebt und da der Vertrag des BRDC im Jahr 2009 ausläuft, kommt der Plans Stillers genau zum rechten Zeitpunkt. Dessen Pläne beinhalten eine langfristige fünfzig prozentige Partnerschaft der FOM (Formula One Management) und des BRDC, die für zehn bis fünfzehn Jahre festgeschrieben werden soll. Außerdem will Stiller eine neue Boxenanlage und ein neues Pressezentrum bauen lassen, neue Tribünen, einen Technologie Park, eine Ovalrennstrecke und einen Themenpark.

Verschiedene britische Zeitungen berichten mittlerweile auch, dass der Formel 1-Weltmeisterschaft von 1996, Damon Hill, der neue Vorsitzende des BRDC werden und als Befürworter der Pläne Stillers gelten soll. Inwieweit an diesen Gerüchten wirklich etwas dran ist, bleibt abzuwarten, denn der jetzige Vorsitzende, Jackie Stewart, scheint noch erhebliche Zweifel an der Durchführbarkeit der Pläne zu hegen. Im Guardian wird der Schotte zitiert: "Bernie hat mit gesagt, dass er nicht daran interessiert ist, Promoter zu werden. Ich habe ihn auch in Bahrain gefragt, ob an den Gerüchten, dass er Silverstone kaufen wolle, etwas dran sei und er sagte nein."