Es gab im Rahmen vergangener Formel-1-Präsentationen schon einige kuriose Situationen. Motorsport-Magazin.com hat die denkwürdigsten Präsentationen zusammengestellt.

Comeback Michael Schumacher

Zwar kündigte der Kerpener deutlich vor Saisonbeginn seine Rückkehr an, doch als der Rekordweltmeister als Fahrer bei der Präsentation des Mercedes GP W01 erschien, war die Freude der Fans groß, denn eine Legende kehrte in die Königsklasse zurück. Gleich drei Sender übertrugen die Vorstellung des W01 live in Deutschland. Schumacher selbst freute sich auch sehr auf die Rückkehr und das merkte man ihm auch an. "Wir sind heiß", sagte Schumacher auf der Präsentation.

Schumacher war für die Fans der eigentliche Star der Präsentation, Foto: Mercedes
Schumacher war für die Fans der eigentliche Star der Präsentation, Foto: Mercedes

Namen sind nur Schall und Rauch

Oder auch nicht. Zumindest befand das Ferrari in der Saison 2011 für entscheidend und deshalb war das spannendste Thema beinahe, wie der Bolide der Scuderia nun heißen sollte. F-150, F150th Italia und 150° Italia waren nur einige Möglichkeiten. Auflösung: Er hieß Ferrari 150° Italia. Ferrari hat viel Zeit in die Namensfindung gesteckt, musste jedoch feststellen, dass der 150° Italia dadurch auch nicht schneller geworden ist.

Der 150° Italia konnte nur einen Sieg erringen, Foto: Ferrari
Der 150° Italia konnte nur einen Sieg erringen, Foto: Ferrari

McLaren mit ungewöhnlichem Auftakt

2011 ging McLaren anders an die Vorstellung des Boliden heran. Das Ganze war ein Werbe-Gag, aber hätte durchaus interessant sein können. Die Teile wurden mit Hilfe verschiedener Fortbewegungsmittel wie Bus, U-Bahn und Auto zum Präsentationsort gebracht und vor den Augen der Fans zusammengesetzt.

Besenkammerentscheidung Heidfeld gegen Pizzonia

Die Entscheidung zu treffen, welchen Fahrer man einstellt, ist zwar nie einfach. Aber besonders dämlich hat sich 2005 BMW-Williams angestellt. Nach etlichen Shootouts wusste das Team eine halbe Stunde vor der Fahrzeugpräsentation noch immer nicht, wer das zweite Cockpit neben Mark Webber besetzen würde. Die Ausscheidungsserie aus sieben Versuchen ging 5:2 zu Gunsten des Deutschen aus, doch das war scheinbar nicht überzeugend genug. "Beide Fahrer sind ebenbürtig", erklärte damals BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Ebenbürtiger war am Ende aber dann doch Heidfeld, der das Cockpit bekam.

In letzter Minute wurde Heidfeld zum zweiten Fahrer ernannt, Foto: Sutton
In letzter Minute wurde Heidfeld zum zweiten Fahrer ernannt, Foto: Sutton

Caterham im Doppelpack

Caterham schafft es gleich zwei Mal in die Liste der denkwürdigsten Präsentationen. 2014 versagte die Technik und die Präsentation begann erst Stunden nach dem geplanten Start. Dabei sollte man annehmen, dass aus den Fehlern anderer Teams in den Jahren zuvor gelernt wurde. Zwei Jahre zuvor gab es bereits einen Tag vor der angekündigten Präsentation offizielle Bilder des neuen Boliden. Stattdessen blieb die Fahrerpaarung noch unbekannt.

Caterham präsentierte das Auto schon vor der eigentlichen Enthüllung im Internet, Foto: Caterham F1
Caterham präsentierte das Auto schon vor der eigentlichen Enthüllung im Internet, Foto: Caterham F1

Zwei Präsentationen in einer Saison

Anfang Februar 2011 präsentierte Williams den FW33 in einer vorläufigen Version. Die Lackierung war noch aus der Vorsaison und die Aerodynamikteile noch lange nicht final. Bis Ende des Monats musste der Bolide auf seine Einsatzlackierung warten. Diese wurde dann vor einem kleinen Studiopublikum in einer separaten Präsentation enthüllt.

Der FW33 mit finaler Lackierung bekam eine separate Präsentation, Foto: Williams
Der FW33 mit finaler Lackierung bekam eine separate Präsentation, Foto: Williams

Die erste Internetpräsentation...

...ging natürlich in die Hose. Toyota begann 2009 mit dem Trend der Vorstellung über das World Wide Web. Für den japanischen Hersteller ging es jedoch darum, Geld zu sparen. Toyota sparte jedoch zu viel und als es nach dem Countdown endlich losging, blieben die Browserfenster weiß. Immerhin das haben die Teams jetzt etwas besser im Griff.

Von der 'Live'-Präsentation gab es nachher ein Video zum Download, Foto: Toyota
Von der 'Live'-Präsentation gab es nachher ein Video zum Download, Foto: Toyota

Entwickelt am Computer

Auch Virgin wollte 2010 einen Trend setzen. Der VR-01 wurde komplett am Computer entwickelt und sollte entsprechend per Online-Präsentation vorgestellt werden. Aus den Fehlern Toyotas bei der Präsentation konnte das Team noch nicht lernen und auch das Konzept der reinen virtuellen Entwicklung setzte sich nicht durch, obwohl das Auto gut aussah.

Der VR-01 war schön, aber nicht schnell, Foto: Virgin Racing
Der VR-01 war schön, aber nicht schnell, Foto: Virgin Racing