Unglaublich, aber wahr: Sebastian Vettel, seines Zeichens vierfacher Weltmeister, wartet nach 14 Saisonrennen noch immer auf einen Sieg. Doch damit nicht genug, der Deutsche wird von seinem Neo-Teamkollegen Daniel Ricciardo in regelmäßigen Abständen geschlagen, wenngleich es Vettel in Singapur gelang, vor dem Australier als Zweiter ins Ziel zu kommen, was sein bestes Saisonergebnis darstellte. Aber befriedigt das einen vierfachen Weltmeister wirklich? Beständig halten sich Gerüchte, wonach Vettel Red Bull nach langen Jahren den Rücken kehren könnte. Motorsport-Magazin.com liefert fünf Szenarien, wie es mit ihm 2015 weitergehen könnte.
Szenario 1: Vettel bleibt bei Red Bull
Auch wenn das Jahr für Vettel und Red Bull enttäuschend verläuft, weiß der Heppenheimer, dass das Team wieder an der Spitze stehen wird, sobald Renault einen konkurrenzfähigen Motor liefert. Außerdem kennt Vettel Red Bull in- und auswendig und ist sich der vollen Rückendeckung der Chefetage bewusst. Warum also das Risiko eines Wechsels eingehen, wenn sich der Erfolg über kurz oder lang ohnehin wieder einstellen wird? Außerdem könnte ein Abschied den Eindruck erwecken, Vettel würde vor Ricciardo fliehen, was der Deutsche sicherlich nicht will.
Szenario 2: Vettel wechselt zu McLaren
Steht Vettel der Sinn nach einer Luftveränderung, wäre ein Wechsel zu McLaren ein denkbares Szenario. Zwar steht der Heppenheimer noch bis 2016 bei Red Bull unter Vertrag, doch an diesem Detail würde ein Transfer kaum scheitern. Nach dem Wechsel von Mercedes- zu Honda-Motoren will das britische Traditionsteam 2015 wieder voll durchstarten und hat großes Interesse, einen Star-Fahrer zu verpflichten, der Vettel zweifelsfrei wäre. Natürlich besteht ein gewisses Risiko, dass McLaren im ersten Honda-Jahr nicht konkurrenzfähig wäre, doch langfristig ist die Kombination erfolgsversprechend. Aus sicheren Quellen weiß Motorsport-Magazin.com, dass Vettel mit McLaren bereits Gespräche führte.
Szenario 3: Vettel wechselt zu Ferrari
Einmal in seiner Karriere wolle er für Ferrari fahren, sagte Vettel einst. Warum also nicht gleich 2015? Fernando Alonso werden, trotz aller Beteuerungen in Maranello zu bleiben, Wechselgelüste nachgesagt, auch der Spanier soll bei McLaren hoch im Kurs stehen. Sportlich mag Ferrari derzeit womöglich nicht die erste Geige spielen, doch für Vettel wäre es eine enorme Herausforderung, die Scuderia aus der Krise zu führen. Damit würde sich auch der Kreis zu seinem Freund Michael Schumacher schließen, dem Vettel in vielerlei Beziehung stark ähnelt. Und Sergio Marchionne, der neue Ferrari-Präsident, könnte sich mit einer prominenten Verpflichtung profilieren und damit den charismatischen Luca di Montezemolo vergessen machen.
Szenario 4: Vettel wechselt zu Mercedes
Damit dieses Szenario eintritt, bedarf es eines großen Knalls bei Mercedes. "Wir müssten Entscheidungen treffen und die Konsequenz ziehen, eine andere Fahrerpaarung zu haben", antwortete Toto Wolff jüngst auf die Frage, was passieren würde, käme es erneut zu einem Unfall zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Angesichts des engen Titelkampfs kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Silberpfeil-Fahrer nach Spa noch einmal gehörig in die Haare geraten - und sei es in der letzten Runde beim WM-Finale in Abu Dhabi. Welcher Pilot Mercedes dann auch immer verlassen würde, Vettel wäre schon alleine aufgrund seiner Nationalität ein heißer Kandidat auf die Nachfolge. Ob er bei einem Angebot aus Stuttgart nein sagen könnte? Niki Lauda würde sich jedenfalls diebisch freuen, seinem Freund Helmut Marko den Piloten abspenstig zu machen...
Szenario 5: Vettel beendet seine Karriere
Sebastian Vettel hat in seiner Karriere unzählige Rekorde gebrochen, doch irgendwann gelangt man an den Punkt, an dem die letzte Motivation fehlt - sei es wegen des schwächelnden Autos oder der Tatsache, vor Kurzem Vater geworden zu sein. Ein Abschied müsste ja nicht von Dauer sein, aber eine Pause von ein oder zwei Jahren, ganz nach dem Beispiel seines Kumpels Kimi Räikkönen, könnte eine reizvollere Option sein, als es auf den ersten Blick scheint. Den stressigen Formel-1-Zirkus hinter sich lassen, um sich ganz auf seine Familie zu konzentrieren. Wer weiß, vielleicht zieht Vettel ja dieses Szenario in Betracht.
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