Das Hauen und Stechen um die letzten freien Cockpits in der Königsklasse ist in vollem Gange. Mittendrin statt nur dabei: Luiz Razia. Seine Chancen, eines der begehrten Steuer für das kommende Jahr zu ergattern, schwinden allerdings zusehends. Nachdem Marussia erklärte, den durch Charles Pics Abgang freigewordenen Sitz an Max Chilton zu vergeben, sinken die Chancen des Brasilianers auf ein Minimum. Aufgegeben hat er seinen großen Traum aber noch nicht.

Marussias Entscheidung für Chilton habe ihn verblüfft, räumte Razai ein. Er sei bis zur letzten Minute ebenfalls im Rennen auf den freien Platz beim russischen Team gewesen. "Marussia hat uns überrascht", sagte er. "Wir haben bis zuletzt mit ihnen verhandelt. Sie haben gesagt, sie wären dabei, eine Entscheidung zu treffen." Der neue Vertrag für Romain Grosjean sei hingegen weniger unerwartet gewesen. "Bei Lotus haben wir uns ohnehin nicht viele Chancen ausgerechnet", meinte der 23-Jährige.

Die Möglichkeit, 2013 in der Formel 1 zu fahren, bestünde aber weiterhin, sagte der Zweite der GP2-Meisterschaft. "Es gibt noch zwei freie Plätze, Force India und Caterham, und wir reden." Dass er anstelle von Timo Glock, der noch nicht für 2013 bestätigt wurde, das zweite Cockpit bei Marussia zugesprochen bekommt, hält Razia für unwahrscheinlich. "Timo hat einen Vertrag bis 2014. Das Team müsste eine Konventionalstrafe zahlen, ich weiß nicht, ob das für sie interessant ist." Zumal er zwar über Sponsoren verfüge, allerdings nicht über endlose finanzielle Ressourcen.