Der Fall Force India gegen den Windkanal-Betreiber Aerolab und Caterham wegen Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz geht in die nächste Runde. Ein Schiedsgericht in Großbritannien hat entschieden, dass sich 2013 ein Berufungsgericht mit der Sache auseinandersetzen wird. Im ersten Verfahren hatte Force India das Duo Aerolab und Lotus Racing, das mittlerweile Caterham heißt, verklagt, weil es bei seinen Plänen für das Design seines Formel-1-Boliden 2010 geistiges Eigentum des indischen Teams verwendet hatte. Im März erhielt Force India Recht und bekam 20.900 britische Pfund (rund 25.000 Euro) an Schadensersatz zugesprochen.

Allerdings war das Team der Meinung, diese Summe sei zu gering und außerdem musste es 650.000 britische Pfund (rund 810.000 Euro) an Gerichtskosten bezahlen. Aus diesem Grund verlangte es eine weitere Anhörung in der Sache. Diese fand in der vorigen Woche statt und dabei wurde entschieden, dass der britische Berufungsgerichtshof nun bestimmte Einzelheiten des Falles erneut prüfen darf. Sobald diese Prüfung abgeschlossen ist, wird festgelegt, ob es ein neues Urteil gibt oder ob bestimmte Teile des Falles neu verhandelt werden müssen. Anfang 2013 soll es dazu eine Entscheidung geben.

Dreh- und Angelpunkt des Falles ist Mike Gascoyne, der früher Technikdirektor bei Force India war und dort bereits mit Aerolab zusammengearbeitet hatte. Nachdem er Force India verließ, heuerte er bei Lotus Racing an, das kurz darauf die Kooperation mit Aerolab bekanntgab. Nur wenige Zeit später nahm der Streit mit Force India seinen Anfang, da Bilder des ersten Windkanalmodells von Lotus Racing sehr jenem des indischen Teams ähnelten.