Es gab in den Trainings und im Qualifying nur sehr wenige trockene Phasen, wie hat sich das auf die Performance des FW34 im Rennen ausgewirkt?
Mark Gillan: Da auf trockener Strecke kaum gefahren wurde, hatten alle Teams weniger Informationen als erwünscht, was die Performance der weichen und härteren Reifen auf Longruns mit mehr Sprit betrifft. Daher mussten wir bei strategischen Entscheidungen auf einige historische Daten der Strecke sowie die bisherigen Erfahrungen mit Medium- und Soft-Reifen aus dieser Saison zurückgreifen.

Wie haben sich die weichen und mittleren Reifen im Rennen verhalten? Einige Teams klagten über Blasenbildung, hat auch Williams darunter gelitten?
Mark Gillan: Unsere Reifen haben in Deutschland eine gute Performance gezeigt und sich so verhalten, wie wir es erwartet haben. Die meisten Teams klagten über Blasenbildung, aber die Pirelli-Pace hängt nicht sehr stark von den Blasen ab, daher ist ein niedriges Niveau der Blasenbildung kein wirklich großes Problem.

Pastor Maldonado war im nassen zweiten Freien Training Schnellster - hat das Team im nassen Qualifying mehr als P6 von ihm erwartet?
Mark Gillan: Nasse Bedingungen machen es für das Team und die Fahrer extrem schwierig. Pastor war im zweiten Freien Training sehr stark und auch im Qualifying konstant schnell. Angesichts der schlechten Streckenbedingungen waren wir mit seinem sechsten Platz zufrieden.

Pastor sagte nach dem Rennen, dass im mittleren Stint Wrackteile die Aerodynamik-Performance seines Wagens beeinträchtigten. Kannst du mehr dazu sagen?
Mark Gillan: Pastor hatte sehr viel Pech. Vor dem Zwischenfall war sein Tempo gut und er war mit der Balance des Wagens sehr glücklich. Dann fuhr er in der 12. Runde in Kurve fünf über ein großes Karbonteil, das mitten auf der Strecke lag und einige aerodynamische Teile an der linken Seite seines Autos beschädigte. Der große Abtriebsverlust bedeutete, dass die Balance nachteilig verändert wurde. Das wirkte sich auf die Performance der Reifen und schließlich das Tempo des Wagens aus.

Bruno Senna erlitt in der ersten Runde einen Reifenschaden. Wie sehr wurde sein Auto durch das Fahren auf drei Rädern über fast eine ganze Runde beschädigt und wie war die Rennperformance danach?
Mark Gillan: Auf dem Weg zurück zur Box wurde wegen eines Reifenschadens die vordere Kante des Unterbodens beschädigt - das Gleiche gilt auch für den Frontflügel, den wir beim Stopp wechselten. Brunos Tempo war danach gut, vor allem angesichts der Schäden am Unterboden, mit denen er zurechtkommen musste.

Nun steht der Ungarn GP auf dem Programm, den Williams bereits sieben Mal gewonnen hat. Wie wird die Performance in diesem Jahr aussehen?
Mark Gillan: Wir rechnen damit, stark zu sein und wollen ein wirklich gutes Ergebnis erzielen.

Wie wichtig wäre es für das Team, mit einem guten Ergebnis am kommenden Wochenende in die Sommerpause zu gehen?
Mark Gillan: Um das Momentum in der Sommerpause aufrecht zu halten, wäre es wichtig, dass wir Budapest mit einem guten Ergebnis verlassen. Es ist wie immer unser Ziel, beide Autos in die Punkte zu bekommen und dem Team abermals Auftrieb zu geben, bevor wir die Fabrik einige Zeit schließen.