Zweifel gibt es immer noch, doch die Mehrzahl der F1-Teams wünscht sich eine plangemäße Austragung des Rookietests in Silverstone. Ganze neun Teams sprachen sich zuletzt für eine Durchführung in England aus - stattfinden soll der Test in der Woche nach dem Großen Preis von Großbritannien - man wäre vor Ort, das würde Kosten einsparen. Zuletzt hieß es seitens der Streckenbetreiber aber, dass dieses Szenario eventuell durch die im Rahmen des Rennens mit dem F1-Management abgeschlossenen Verträge gefährdet sein könnte.

In diesem Fall würde sich wohl auch die Durchführung der zweiten Testoption der Teams in Abu Dhabi ändern - es scheint sogar möglich, dass alle bisherigen Pläne verworfen werden und die Teams mit einem Termin nach der Saison in Jerez eine ganz neue Möglichkeit aus dem Hut zaubern. Bevor es soweit kommt, würde man sich aber erst noch einmal intensiv um ein Stattfinden in Silverstone bemühen. Mercedes-Teamchef Ross Brawn erklärte optimistisch: "Ich denke, die Diskussionen gehen noch etwas weiter. Wir sind aber voller Hoffnung, dass der Silverstone-Test wie geplant voranschreitet." Noch gäbe es diesbezüglich also keine Problemstellung, die anzusprechen sei.

Kosten ein wichtiger Faktor

Nächste Ausweichmöglichkeit: Zieht es die F1 im Winter unter spanische Palmen?, Foto: Sutton
Nächste Ausweichmöglichkeit: Zieht es die F1 im Winter unter spanische Palmen?, Foto: Sutton

"Falls es in Silverstone doch nicht vorangehen würde, müsste man sich noch einmal zusammensetzen und sehen, ob man eine gute Lösung für alle Teams finden kann", machte der Brite Plan B deutlich. Red-Bull-Teamchef Christian Horner, dessen Truppe sich gemeinsam mit Toro Rosso und McLaren für eine Ausfahrt in Abu Dhabi ausgesprochen hatte, zeigte sich für die Zukunft offen: "In Silverstone zu fahren, war ohnehin nicht Teil unseres Gedankenprozesses, denn wir hatten das Gefühl, dass es mehr Sinn macht, wenn wir uns den Nachwuchs, der uns interessiert, am Jahresende ansehen können."

Der Brite fügte an: "In einer perfekten Welt würden einfach alle Teams geschlossen an einem Ort testen - so wie wir es die letzten Jahre ja auch gemacht haben." Abu Dhabi wäre seiner Meinung nach immer noch ein großartiger Schauplatz für die Erprobung. "Für Neulinge ist es ein guter Kurs - aber wir haben sowieso keine Probleme damit und wenn auch andere das Gefühl haben, dass man es unbedingt nach der Saison machen sollte, dann soll es eben so sein", so Horner.

Selbst einem Wechsel des Austragungsortes gegenüber sei er nicht verschlossen: "Wenn es dann nach der Saison auf Jerez hinauslaufen würde, wäre das auch kein Problem für uns." Weniger glücklich über diesen Plan zeigte sich derweil Lotus-Teamboss Eric Boullier. Sollte Silverstone platzen, mache es aus logistischen Gründen mehr Sinn, nach dem Grand Prix in Abu Dhabi zu testen. "Jerez im Dezember würde außerdem nur zusätzliches Geld kosten. Es wäre nicht das richtige Timing - sowohl in Bezug auf das Wetter als auch in puncto Anstrengung für die Mitarbeiter", meinte der Franzose.