Nach den erfreulichen Zeiten bei den letzten Testfahrten im spanischen Barcelona könnte Williams in der Saison 2012 endlich die Trendwende geschafft haben. Nach zuletzt zwei sehr durchwachsenen Jahren hofft der Traditionsrennstall um Teamgründer Frank Williams, wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können. Unterstützung erhält Williams von Motorenhersteller Renault, mit dem Williams in den 1990er Jahren große Erfolge mit dem Gewinn von vier Fahrertiteln erzielen konnte.

Seit dem Abschied Renaults als Werkslieferant Ende 1997 zeigte die Formkurve des dritterfolgreichsten Rennstalls der Formel-1-Geschichte deutlich nach unten. Nach den ersten Testfahrten erkennt Chefingenieur Mark Gillan nun aber wieder einen Aufwärtstrend. "Der Motor ist viel flexibler. Es ist definitiv ein deutlicher Schritt nach vorne." Auch wenn sich beide Seiten erst wieder annähern müssten, könne Gillan die sehr professionelle Herangehensweise Renaults bereits erkennen.

Neben einem neuen Heck habe auch der Renault-Motor einen maßgeblichen Anteil daran, dass das neue Auto deutlich besser in langsamen Kurven liege. Im vergangenen Jahr war dies noch einer der Schwachpunkte des Autos. Laut Gillan sei die Aerodynamik auch in langsamen Kurven sehr wichtig. Mit einer stabileren aerodynamischen Basis sollte das Team nun aber Fortschritte in diesem Bereich erzielen können. "Die aerodynamische Basis, die Fahrbarkeit und Flexibilität des Motors über die gesamte Bandbreite helfen natürlich. Es ist eine Mischung aus beidem", weiß Gillan.

Für Mark Gillan habe das neue Fahrzeug nicht mehr viel mit dem alten Modell gemeinsam. "Es sieht ähnlich aus. Aber wenn man das Auto ohne seine Verkleidung sehen würde, ist es schon grundlegend anders als letztes Jahr." Bei Williams habe man jeden Bereich des Autos genau unter die Lupe genommen, um herauszufinden, wo Leistung verloren ging. "Wir hatten eine ziemlich schlechte Kühlung. Wenn es warm wurde, haben wir viel Leistung eingebüßt." Viel Zeit und Arbeit wären im Winter letztlich nötig gewesen, um die Verkleidung und somit auch die aerodynamische Basis zu verbessern.