Trotz seines Getriebeschadens und dem damit verbundenen vorzeitigen Aus in Interlagos, war Lewis Hamilton nach dem letzten Rennen der Saison bester Laune. Mit dem Resultat könne man zwar nicht zufrieden sein, ein Grund nun missmutig in die Winterpause zu starten sei das aber noch lange nicht. "Es lief etwas unglücklich für mich und das Team, so dass wir hier nicht noch weitere Punkte holen konnten. Auf der anderen Seite habe ich das Rennfahren da draußen aber genossen", meinte der 26-Jährige, der zugab: "Für das Team tut es mir aber schon leid."

"Wir hatten in diesem Jahr eine ziemliche gute Standfestigkeit - da ist es schade, das Jahr jetzt so zu beenden." Der Getriebeschaden in Sao Paulo sei allerdings bereits früh im Rennen aufgetreten und habe eine Zielankunft letztendlich unmöglich gemacht. "Deshalb zogen die Leute am Kurvenausgang auch immer von mir weg und das Schalten ging nur sehr langsam. Fast war es so, als würde ich es manuell machen, mit einem Schaltknüppel", so Hamilton, der sich ärgerte: "Man holt im Infield auf den Vordermann auf, hat aber auf den langen Geraden keine Chance dranzubleiben - da zieht einem dann jeder weg. Das ist ziemlich nervenaufreibend."

Vorfreude auf freie Zeit

Passendes Ende für Lewis Hamiltons Seuchen-Saison: Getriebeschaden in Interlagos, Foto: Sutton
Passendes Ende für Lewis Hamiltons Seuchen-Saison: Getriebeschaden in Interlagos, Foto: Sutton

Insgesamt habe der McLaren-Pilot dadurch viel Zeit verloren. "Bis dann irgendwann gar nichts mehr ging und ich überhaupt keine Gänge mehr hatte." Bis zu den Problemen sei es eigentlich sogar ganz gut gelaufen. Er habe mit Alonso und Teamkollege Button mithalten können. "Als dann aber die Probleme anfingen, war es schwierig, da dranzubleiben - ich bin ziemlich herumgesteuert und habe nur noch versucht, irgendwie die Position zu halten", sagte der Brite. "So wollten wir die Saison natürlich nicht beenden, aber zu betrübt bin ich jetzt auch nicht - da gab es in diesem Jahr schon viel schlimmere Momente und enttäuschendere Situationen", schmunzelte der McLaren-Fahrer.

Dass er sich, in einem für ihn schwierigen Jahr, über das Saisonende freuen würde, sei kein Geheimnis. "Es ist aber keine Erleichterung oder so etwas", stellte Hamilton klar und fügte an: "Es war einfach nur ein sehr langes Jahr." Er freue sich schlicht und ergreifend darauf, nun etwas Zeit zu haben, um einmal abzuschalten. "Hoffentlich kann ich viele Freunde und die Familie sehen und dann mit gutem Training wieder mit der Vorbereitung auf nächste Saison beginnen und anzugreifen."

"Ich freue mich jetzt einfach auf das nächste Rennen und den Winter davor - endlich einmal Zeit, in Ruhe ein paar Pfannkuchen zu essen", lachte der trotz seines Ausfalls gut aufgelegte Brite, der erklärte: "Ich möchte mich beim Team für die ganze harte Arbeit in diesem Jahr bedanken und für alle meine Fehler entschuldigen." Trotz aller Schwierigkeiten, würde er nun lieber nur das positive Gefühl vom Sieg beim vorletzten Saisonrennen in Abu Dhabi mit in den Winter nehmen und nicht den Ausfall von Sao Paulo. "Heute war es nicht mein Problem und auch nicht mein Fehler - es war halt einfach eine dieser Sachen."