Eigentlich sind Statistiken das Reich von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Doch nach zwei Jahren, in denen Red Bull fast alles gewann, was es zu gewinnen gab, versuchte sich auch das österreichisch-englische Team im Reich der Zahlen. So zog Red Bull Racing nach 126 Grand Prix in der Königsklasse positiv Bilanz: das Team gewann 23 der letzten 40 Rennen (57,5%), 13 der letzten 20 Rennen (65%), stand bei 33 der letzten 40 Rennen auf dem Podium (82,5%), darunter jedes Rennen der Saison 2011, abgesehen von Abu Dhabi.

"Es ist witzig, wenn du beginnst zu gewinnen, wirst du plötzlich sehr beliebt. Aber wenn du regelmäßig siegst, bist du sehr unbeliebt", scherzt Teamchef Christian Horner. "Es war ein bemerkenswertes Jahr für das Team." Das Ziel sei es, diese Erfolge kontinuierlich beizubehalten und fortzusetzen.

Horner ist sich jedoch bewusst, dass dies nicht einfach wird. "Wir sehen uns phänomenalen Gegnern gegenüber", betont er. "Man denke nur an die Tradition von Ferrari, die Ingenieurs-Ressourcen von McLaren. Man muss nur an die Größe ihrer Fabrik denken. Wir unterschätzen unsere Rivalen ganz sicher nicht, aber wir sind entschlossen und konzentriert, unsere Leistung aufrechtzuerhalten."

In den vergangenen zwei bis zweieinhalb Jahren sei Red Bull die Messlatte in der Formel 1 gewesen - seitdem hatte das Team das eindeutig schnellste Auto im Feld. "Damit kam eine andere Art von Druck", weiß Horner. "Es gibt Teams, die seit einigen Jahren nicht gewonnen haben und die nun sehr entschlossen sind." Allen voran Ferrari, die seit 2007 auf einen Fahrer-WM-Titel warten. "Red Bull ist erst seit sieben Jahren dabei und hat nun schon vier Titel geholt", rechnet Horner vor.

Entsprechend werden McLaren, Ferrari und auch Mercedes GP alles geben, um die Titeldürreperiode zu beenden. "Wir können nur kontrollieren, was wir selbst tun, nicht was die anderen Teams machen", so Horner. "Hoffentlich haben wir nächstes Jahr wieder ein gutes Auto und können unsere Form mitnehmen. Aus unserer Sicht hätte die Saison ruhig noch etwas weiter gehen können."