Laurens, welche Eindrücke haben Sie von der Formel-1-Welt auf ihrem Trip gewonnen?
Laurens van den Acker: Singapur ist eine wunderschöne Stadt. Das Nachtrennen verleiht dem Rennwochenende ein ganz besonderes Flair. Für mich persönlich war das auch ganz speziell. Ich war zum ersten Mal in einem Grand Prix-Fahrerlager, und Singapur selbst habe ich auch noch nie besucht.

Und als Designer - sind Sie angetan von dem, was Sie hier sehen? Lassen Sie sich von den Boliden inspirieren?
Laurens van den Acker: Aber klar. Dort sammele ich viele neue Ideen. Design erfordert vor allem eine große Portion Leidenschaft - genauso wie der Rennsport. Renault ist im motorsportlichen Wettkampf stark verwurzelt. Daher muss ich diesen Aspekt der Marke auch selbst erleben. Ich lasse mich von der Atmosphäre, den Menschen und den Formen der Autos gerne beeinflussen. Und natürlich gibt es genügend Möglichkeiten, Verbindungen zwischen Straßenfahrzeugen und Rennwagen herzustellen. Fahrzeuge für den Alltag mit einer motorsportlichen Persönlichkeit auszustatten - das ist unser Ziel.

Wenn Sie von der Persönlichkeit eines Autos sprechen, was meinen Sie dann damit?
Laurens van den Acker: Wie ich eben sagte: wir versuchen immer stärker, Verbindungen zwischen Straße und Rennstrecke herzustellen. Daran arbeite nicht nur ich. Patrice Ratti von Renault Sport Technology, Jean-François Caubet von Renault Sport F1 und ich teilen die gleiche Auffassung: Wir sollten limitierte Sonderversionen unserer Serienmodelle auf den Markt bringen, die optisch und technisch vom Rennsport inspiriert sind.

Wie wollen Sie denn den Rennsport auf die Straße bringen?
Laurens van den Acker: Zweifelsohne müssen wir limitierte Sondereditionen schaffen. Aber nicht nur das: wir können auch noch reichlich von der Effizienz der Formel-1-Fahrzeuge in Sachen Aerodynamik oder beim effizienten Umgang mit Kraftstoff lernen. Dass wir das im Ansatz schon richtig gut können, zeigen wir ja derzeit schon mit unseren eco2-Modellen und der neuen Motorenfamilie Energy, die eine ganze Reihe von Formel 1-Technologien nutzt. Sie sehen: es gibt viele Schnittpunkte zwischen Rennstrecke und täglichem Leben.

Renault gewann bereits neun Konstrukteurs-Weltmeistertitel. Sind Sie stolz auf diese Leistung?
Laurens van den Acker: Ja. Wenn ich sehe, dass Renault neun Mal die WM-Krone in der Formel 1 errungen hat, macht mich das stolz. Das spiegelt nämlich das ganze Wissen und die Fachkompetenz wider, die das Unternehmen auszeichnet. Ein weiterer Punkt ist: 2014, also in ein paar Jahren, treten neue Motoren-Regularien in Kraft, die die Grand Prix-Renner in Sachen Downsizing, Turbo-Technologie und elektrischen Systemen noch näher an unsere Serienmodelle bringen. Dann wird es noch interessanter.