Die Wahrscheinlichkeit, dass bald nur noch jedes zweite Jahr auf dem Circuit Spa-Francorchamps gefahren wird, um im Gegenzug Platz für ein Rennen auf französischem Boden zu schaffen, scheint weiter zu steigen. Wie nun bekannt wurde, würden die Verhandlungen über solche Pläne, zwischen den Spa-Offiziellen, den Verantwortlichen aus Frankreich und F1-Boss Bernie Ecclestone bereits laufen. Der Grund dafür sei recht einfach. "Der Wettbewerb unter den Ländern, die einen Grand Prix auf ihren Strecken ausrichten wollen, wird größer", erklärte Strecken-Promoter Etienne Davignon der Nachrichtenagentur Belga.

Für Spa sei es daher besser, sich mit der angedachten Variante zufrieden zu geben, anstatt sich querzustellen und am Ende ganz aus den Planungen und dem Kalender der Königsklasse herauszufallen. Der jährliche Wechsel mit Frankreich würde einen sicheren Platz garantieren. "Die Lösung mit der Alternation wäre vor allem dazu geeignet, um den Großen Preis von Belgien im Rennkalender überhaupt am Leben zu erhalten", so der Streckenchef. Zudem hätte die jeweilige Pause von der Formel 1 eventuell auch Vorzüge.

D'Ambrosio sorgt für Freude bei den Streckenbetreibern

Man könne die Zeit, in der man auf Grund der Vorbereitungen für den F1-GP die Strecke nicht nützen könne, für andere Veranstaltungen oder sogar Events gebrauchen, die dem Formel-1-Rennen finanziell unter die Arme greifen könnten. "Die Organisation des Grand Prix erfordert, dass der Kurs für drei Wochen geschlossen wird. Diese Zeit könnte dann natürlich für andere Dinge genützt werden", so Davignon, der sich in Bezug auf die Zukunft zudem festlegte, dass die Traditionsstrecke nicht in private Hand übergehen werde. Obwohl sich zuletzt Lotus-Renault-Besitzer Gerard Lopez für so eine Lösung ausgesprochen hatte, erklärte der Belgier, dass das keine Option sei.

In den Kneipen der texanischen Stadt Austin ist die Vorfreude auf die Köngisklasse bereits groß - noch fehlt aber etwas Geld, Foto: Circuit of the Americas
In den Kneipen der texanischen Stadt Austin ist die Vorfreude auf die Köngisklasse bereits groß - noch fehlt aber etwas Geld, Foto: Circuit of the Americas

Für die Zukunft war er ohnehin positiv gestimmt - nicht zuletzt auch durch einen in Belgien neu ausgelösten F1-Boom durch Jerome d'Ambrosio. Der Ticketverkauf laufe durch den heimischen Rookie besser, als noch vor einem Jahr. "Diesen Effekt beobachten wir schon seit einigen Monaten", erklärte auch Renndirektor Andre Maes und fügte hinzu: "Wenn er 2012 erst einmal noch bekannter wird, wird auch das noch besser." Dass es zur Zeit für die Formel-1-Streckenbetreiber aber keine leichte Aufgabe ist, ein Rennen auf die Beine zu stellen, zeigt nicht nur das Beispiel Spa. Auch auf dem neuen Kurs im amerikanischen Austin halten sich gewisse Probleme hartnäckig.

Wann kommt das Geld?

Durch die Rennverschiebung ans Jahresende im 2012er Kalender, kam zuletzt die Schwierigkeit auf, dass nun einige staatliche Fördergelder, die für den Bau benötigt werden, vorerst einmal wegfallen, da diese immer erst ein Jahr im Voraus einer Veranstaltung bezahlt werden dürfen. Eigentlich würde einem auf Grund der Hitze im texanischen Sommer und leichten Bauverzögerungen, das neue Datum im November entgegenkommen. Der unliebsame Nebeneffekt durch die fehlenden Millionen, ist allerdings ein Störfaktor bei der Entscheidung, so dass man sich nun dazu entschieden hat, trotzdem auf Basis des ursprünglichen Austragungsdatums im Juni, für die öffentlichen Gelder zu plädieren.

"Wir haben die Auswirkungen des Datumswechsels noch nicht vollends analysiert, glauben aber nicht, dass sie die Austragung des Formel-1-Rennens sonderlich betreffen werden - wenn überhaupt, dann nur den zeitlichen Ablauf der Vorbereitungen", so Wayne Hollingsworth, Chef des Organisationskomitees des Kurses. Sollte es mit den staatlichen Hilfen tatsächlich zu Verzögerungen kommen, sei das auch kein Problem. "Dann werden wir, gemäß den Statuten, unseren Antrag auf Basis des neuen Datums stellen und uns darauf freuen, die Unterstützung dann eben etwas später in diesem Jahr zu erhalten", so der Amerikaner.