In der bisherigen Saison war Red Bull meist ungefährdet auf der Pole, weshalb man sich bei den letzten Grand Prix sogar dazu entschied, nach einem Run an die Box zu fahren und den Rest von Q3 aus der Zuschauerposition zu genießen. Doch das traute man sich in Montreal nicht. "Es war immer die große Frage, ob wir eine oder zwei Runden fahren", schilderte Teamchef Christian Horner. "Am Ende hätte eine gereicht, aber Ferrari war knapp dran."

Tolle Leistung

Denn Sebastian Vettel fuhr seine Polezeit von 1:13.0 Minuten bereits im ersten Run. Doch Fernando Alonso lag in seinem Ferrari lediglich 0,18 Sekunden dahinter. Damit erzielte der Heppenheimer die erste Pole für die Bullen auf der Ile de Notre Dame. "Tolle Leistung von Seb, denn hier ist eine der schwierigsten Strecken für uns", lobte Horner, der beschrieb, dass während des gesamten Qualifyings der Blick zum Himmel ging, da Regen erwartet wurde.

Vor allem, da Vettel gestern in die Wall of Champions gefahren war, rechnete Horner ihm diese Pole hoch an. "Seb hatte gestern einen schwierigen Vormittag. Er hat sich gerade nochmals dafür entschuldigt", erklärte Horner, der hofft, dass dieser Unfall der einzige des Wochenendes bleiben wird.

Blick auf die Konkurrenz

Nun glaubt der Brite an ein interessantes Rennen auf dem Circuit Gilles Villeneuve. "Ich denke, McLaren hat auf mehr Abtrieb gesetzt, vielleicht weil sie an Regen glauben", machte sich der Teamchef Gedanken zur Konkurrenz. Er selbst hofft einen guten Mittelweg gefunden zu haben, der für beide Bedingungen gut geeignet ist.

Doch selbst wenn Lewis Hamilton und Jenson Button richtig gepokert haben, sieht Horner ein anderes Team stärker: "Ferrari ist die größere Gefahr, denn sie sind gut am Start." Tatsächlich fand sich Vettel in Hockenheim 2010, als in gleicher Reihenfolge gestartet wurde, nach einer Kurve auf Platz drei wieder.