Mit Sebastian Vettel hatte sich zuletzt schon ein anderer Deutscher über das mögliche Sicherheitsrisiko, durch eine Überforderung der Fahrer auf Grund zu vieler Knöpfe am Lenkrad geäußert. Sogar einen Streik wollte der Heppenheimer vor diesem Hintergrund nicht ausschließen. Nun stimmt auch Nick Heidfeld mit in die Kritik ein und erklärt seinen Unmut über die Neuerungen der FIA. Das Unfallrisiko sei 2011 dadurch immens gestiegen.

"Mit den Lenkrädern wird es von Jahr zu Jahr schlimmer", sagte der 33-Jährige dem Focus. Der Renault-Pilot stellte klar: "Wir sind am Limit!" Mit den in dieser Saison neu eingeführten Knöpfen für die Bedienung des verstellbaren Heckflügels und des KERS, entwickele sich "die Technik zu einer Gefahr, und so haben wir das der FIA auch mitgeteilt", erklärte der Mönchengladbacher voller Sorge. Man müsse "mehr oder weniger gleichzeitig beide Knöpfe drücken, nicht selten an einer Stelle, wo ich hochschalten muss, und gleichzeitig sollte ich ja noch ein wenig lenken", meinte Heidfeld kritisch.

Das Zusammenspiel sei nicht nur "vom Rhythmus her schwierig", sondern auch "von der reinen Haptik", erklärte der Renault-Fahrer, der den Prozess mit einem besonders schwierigen Griff beim Klavierspielen verglich - allerdings bei Tempo 250. Die Misere trübe damit etwas die Vorfreude auf die neue Saison, da das "Fuck-up-Potenzial ausgesprochen hoch" sei, so der Familienvater.

"Lenken, schalten, Knöpfe bedienen und das mitten im Zweikampf. Und gleichzeitig ein Auge für die optischen Signale frei haben, die anzeigen, ob man die erwünschte Technik überhaupt einsetzen darf", beschrieb der Deutsche die Herausforderung mit einem Kopfschütteln. Letzte Hoffnung auf eine Besserung versprach sich der 33-Jährige von einem baldigen Eingreifen der Fahrergewerkschaft GPDA. Diese müsse "einschreiten und das das technische Reglement einschränken", meinte der Renault-Pilot unzufrieden.