Was hast Du schon von Korea gesehen?
Bruno Senna: Von Korea habe ich noch nicht viel gesehen, ich bin gestern Abend im Dunklen hier im Hotel angekommen. Das einzige, was mir so aufgefallen ist, ist, dass es ein sehr modernes Land ist, sehr viele neue Gebäude, und auch Mokpo, die Stadt hier in der Nähe, scheint mir ziemlich busy zu sein, da ist einiges los, das fühlt sich gar nicht so sehr wie "in the middle of nowhere" an, wie viele dachten.

Und die Strecke?
Bruno Senna: Heute bin ich dann um die Strecke gegangen, sie macht einen sehr guten Eindruck, auch wenn es rundherum natürlich noch an Infrastruktur fehlt. Aber die Strecke selbst ist fertig, auch wenn es noch ein paar Stellen gibt, die gefährlich sind, über die wir noch mit Charlie Whiting reden müssen. An ein paar Kurvenausgängen fehlen die Curbes, an anderen ist der Asphalt höher als die Curbes selbst, die Boxeneinfahrt ist nicht unkritisch – relativ kleine Sachen, die aber noch gemacht werden müssten, damit der Kurs das Niveau wie alle anderen bekommt. Morgen beim Fahren werden wir dann sehen, wie der Grip-Level ist.

Wird sie euch besser liegen als Japan?
Bruno Senna: Ich denke schon, vor allem der erste Sektor mit den drei Geraden dürfte uns entgegenkommen, da sind wir hoffentlich gar nicht so weit weg von den anderen. Sicher gibt es auch ein paar Kurven, die uns Probleme machen werden, vor allem solche, wo man direkt beim Anbremsen die Richtung wechseln muss. Eine hängt stark nach außen, die wird auch schwer für uns.

Gibt es Stellen, die dir besonders gut gefallen?
Bruno Senna: Ich denke, die Kombination mit den Kurven acht, neun und zehn wird sehr schön zu fahren sein, das ist auch so was wie die Esses, schnell, auch schwierig, genau rauszufinden, wo man mehr oder weniger forcieren darf. Generell ist die Strecke schön breit, außen sind auch gute Auslaufzonen, innen aber viele Mauern, da muss man aufpassen.

In Suzuka konntest du im Rennen mit dem Virgin von Glock mithalten - ist das hier also auch möglich?
Bruno Senna: Schwer zu sagen. Wir hatten in Suzuka das ganze Rennen über gewisse Bremsprobleme, ich musste also immer aufpassen, da konnte man gar nicht richtig sehen, was noch an Zeiten drin gewesen wäre. Andererseits hatte Timo dort auch ein schwieriges Rennen, hat sich hinter Yamamoto die Reifen kaputt gemacht, da konnte ich davon profitieren, ich hatte da vielleicht ein bisschen besser aufgepasst, weil ich anfangs eher Abstand gehalten habe, hatte dann am Ende ein besseres Auto. Hier ist die Strecke natürlich anders – aber der erste Sektor könnte uns schon helfen.

Noch mal die Möglichkeit zu einem echten Kampf mit der Konkurrenz - das wäre ja mal was.
Bruno Senna: Ich glaube sogar, dass das in Interlagos und vor allem auch in Abu Dhabi, wo man nicht so viel Downforce braucht, und es nicht sehr bumpy ist, vielleicht sogar eher noch einmal gelingen könnte.