Es ist im Fahrerlager ein offenes Geheimnis, dass McLaren den RB6 während der Saison nicht immer für regelkonform hielt. "Wir haben uns immer ans Regelbuch gehalten. Die zuständigen Leute bei uns fragten sich aber, ob Vettels Auto legal war", erklärte Lewis Hamilton. Bei der FIA hatte man den flexiblen Frontflügel sowie den extremen Unterboden von Red Bull beanstandet, woraufhin die FIA ihre Tests verschärfte.

"Red Bull musste das Auto umbauen und einen Schritt zurück machen. Es war eine gute Entscheidung der FIA", meinte Hamilton. Der Brite will zwar nicht das Wort "illegal" in den Mund nehmen, doch für ihn sprechen die Rundenzeiten für sich. "In Ungarn ist Vettel zwei Sekunden pro Runde schneller gewesen als der Rest. Es ist einfach unmöglich, so einen Vorsprung zu haben", meinte Hamilton gegenüber der Bild. Trotz seiner Ausfälle in Monza und Singapur liegt der Brite 20 Punkte hinter Mark Webber, aber immer noch einen Zähler vor Vettel.

Die Aussage von Vettel, dass er bei Überholmanövern "reinsticht wie ein Messer", sieht Hamilton nicht als Kritik, sondern als Kompliment an. "Sebastian fährt selbst auch nicht gerade zimperlich - er und ich sind uns sehr ähnlich. Wir sind auf der Strecke genauso aggressiv unterwegs. Ich empfinde das fast wie ein Kompliment", so Hamilton. Der Brite weiß, je näher das Saisonende rückt, desto härter werden die Psychospiele. "Ich bin stark genug und darauf vorbereitet. Am besten ist es, wenn du einfach deine Leistung auf der Strecke sprechen lässt", sagte der McLaren-Pilot.