Seit dem Saisonbeginn kämpfte Maximilian Günther um den Titelgewinn in der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Nach dem vorletzten Rennwochenende des Jahres in Imola, Italien ist der Sieg in der Gesamtwertung nun rechnerisch nicht mehr möglich. Prema-Teamkollege und Formel-1-Nachwuchspilot Lance Stroll sicherte sich die Meisterschaft vorzeitig.

Günther blieb zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr punktelos an einem Rennwochenende. Bei seinem von Pech und technischen Problemen durchzogenem Renndebüt in Imola belegte das Nachwuchstalent die Plätze 12 und 11 und sah im zweiten von drei Rennen die Zielflagge nicht.

In der Saison 2016 war Günther vor dem Imola-Wochenende bei 21 von 24 Rennen in die Top-7 gefahren. Trotz der Nullrunde in Italien hat Günther beste Chancen, beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring die Vize-Meisterschaft in der stärksten Nachwuchsserie der Welt zu gewinnen. Bei noch 75 zu vergebenen Punkten beträgt sein Vorsprung 36 Zähler auf den Drittplatzierten.

Einen Erfolg kann Günther bereits feiern. Gemeinsam mit seinem Prema Powerteam gewann er vorzeitig die Team-Meisterschaft. Günther hatte am Gesamtsieg seines Teams einen entscheidenden Anteil mit bislang zwölf Podestplätzen, vier Siegen und sieben Pole Positions aus 27 Rennen.

Günther hätte seine Meisterschaftschancen gerne bis zum Finale aufrechterhalten, Foto: Sutton
Günther hätte seine Meisterschaftschancen gerne bis zum Finale aufrechterhalten, Foto: Sutton

Nur in Imola erlebte Günther ein glückloses Wochenende. Nach einem Unfall zu Beginn des 1. Trainings verpasste er die gesamte Vorbereitung auf das Qualifying sowie das erste Rennen. In den darauffolgenden Qualifyings fuhr Günther beide Male unter die besten Fünf. Wegen eines technischen Problems an seinem Auto wurden ihm jedoch alle erzielten Rundenzeiten aberkannt. Vom letzten Startplatz blieb er in beiden Rennen ohne Punkte.

Günthers Fokus liegt nun auf dem Gewinn der Vize-Meisterschaft. Bei einem seiner Heimrennen in Hockenheim weist der 19-Jährige eine starke Statistik auf. In bislang sechs Rennen startete er fünfmal aus einer der ersten beiden Reihen und fuhr jedes Mal unter die besten Sechs.

Maximilian Günther: "So ein Wochenende wie in Imola habe ich noch nie zuvor erlebt. Es ging so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte. Das ist sehr schade, weil ich meine Meisterschaftschancen bis zum Saisonfinale vor heimischem Publikum aufrechterhalten wollte. Imola war Pech, aber das hake ich jetzt schnell ab. Wir haben in der gesamten Saison gezeigt, dass wir um die Spitze kämpfen können. Daran wollen wir nun in Hockenheim anknüpfen, einer Strecke, auf der ich mich immer wohlgefühlt habe. Etwas Positives nehme ich aus Imola mit. Zusammen haben wir vorzeitig die Team-Meisterschaft gewonnen. Ich freue mich sehr für meine Prema-Jungs. Das ist der verdiente Lohn für all die harte Arbeit. Glückwunsch auch an meinen Teamkollegen Lance zum Titelgewinn nach einem harten Duell in dieser Saison."