Die sportlichen Schlagzeilen schreibt am Hungaroring Maximilian Günther, der sich für alle drei Rennen die Pole Position sicherte. Abseits des sportlichen Geschehens sorgt Nikita Mazepin für Schlagzeilen. Der Entwicklungsfahrer des Formel-1-Teams Force India darf das erste Rennen in Ungarn nach einer Strafe der Stewards - unter ihnen der fünfmalige Le-Mans-Sieger Emanuele Pirro - nicht antreten. In der Urteilsbegründung ist von unsportlichem Verhalten die Rede.

Was war passiert? Nach dem zweiten Training attackierte Mazepin Callum Ilott nicht nur verbal, sondern auch mit Fäusten. Augenzeugenberichten zufolge schlug er dem Briten zwei Mal ins Gesicht. Ilott trug Schnitte im Gesicht und am Hals davon, sein Kiefer ist geschwollen. Der Grund für die Auseinandersetzung war, dass Ilott Mazepin während des Trainings bei einem Run auf neuen Reifen aufgehalten haben soll.

Ilotts Teamchef Frits van Amersfoort zeigte sich nach dem Vorfall entsetzt und griff die Stewards an. "Das ist eine lächerliche Entscheidung der Stewards. Callum wurde zwei Mal im Gesicht angegriffen - zwei Mal!", polterte er laut Autosport. "Die erste Reaktion mag emotional sein, aber dann wurden die beiden getrennt und er wurde wieder angegriffen."

Neben dem Strafmaß kann van Amersfoort auch den Zeitpunkt der Bekanntgabe nicht nachvollziehen. Diese erfolgte mehr als neun Stunden nach dem Vorfall. "Ich bin vollkommen enttäuscht von den Stewards und der FIA", sagte er.

Oliver Oakes, Direktor von Mazepin's Hitech GP-Team, relativierte den Vorfall. Er geht davon aus, dass in der Hitze des Gefechts Worte fielen, die Mazepins Reaktion hervorriefen. "Nikita ist ein junger Mann, der zu diesem Zeitpunkt viel Adrenalin im Körper hatte und er hat etwas getan, was er zutiefst bedauert", betonte er. "Ich weiß nicht, was sie in der Hitze des Gefechts gesagt haben, aber natürlich ist es inakzeptabel und er muss daraus lernen."