Was für ein Rennen des ATS Formel-3-Cup auf dem Lausitzring: in den letzten fünf Runden wurde die Spitze komplett durcheinandergewirbelt und erst wenige Kurven vor der Ziellinie entschied sich, wer ganz oben auf das Podest klettern durfte. Dort stand nach 23 Runden der Däne Kevin Magnussen. Im Gegensatz zu seiner Konkurrenz leistete er sich keinen Fehler und gewann, gefolgt von seinem Teamkollegen aus der Motopark Academy Jimmy Eriksson aus Schweden. Mit auf dem Podest stand ein todtrauriger Stef Dusseldorp (alle drei Dallara F307 Volkswagen). Der Niederländer hatte in den letzten Runden das Feld angeführt, doch in der allerletzten Runde drehte er sich und musste Magnussen und Eriksson ziehen lassen.

Allerdings stand Dusseldorp mit seinem Fehler nicht alleine da. Der Hauptteil des Kurses war bereits abgetrocknet, doch an zwei Stellen stand das Wasser noch auf der Strecke. Besonders schlimm war es kurz vor Einfahrt auf die Ziel-Kurve. Dort rann ein kleiner Bach über den Asphalt und kostete mehreren Piloten den Sieg oder wertvolle Punkte. Der Schwede Felix Rosenqvist (Dallara F307 Volkswagen) war das erste Opfer. Der Schwede hatte schon am Start auf Platz zwei liegend seinen Motor abgewürgt, der Dreher warf ihn endgültig zurück. Er kam als Achter ins Ziel. Wenige Runden später war Tom Dillmann (Dallara F307 Volkswagen) an der Reihe, der durch den Dreher von Rang zwei auf fünf zurückfiel.

Fünf Runden vor Schluss fuhr der führende Daniel Abt in die Pfütze, drehte sich und fiel zurück. "Ich muss zugeben, dass mich Stef wahrscheinlich sowieso überholt hätte", gesteht Abt. "Zu Beginn war ich so schnell, doch plötzlich wurde ich genau in den nassen Bereichen immer langsamer. Um vorne zu bleiben, musste ich Risiko gehen und drehte mich." Damit übernahm Dusseldorp die Führung und sah einem sicheren Sieg entgehen. Doch auch ihm sollte die nasse Stelle zum Verhängnis werden. Ausgerechnet in der letzten Runde drehte sich der Niederländer und übergab die Führung und den Sieg an einen überraschten Magnussen.

In der ATS Formel-3-Trophy war für Riccardo Brutschin (Arttech F24 OPC-Challenge) das Rennen schon vor dem Start beendet. Bei dem Deutschen verabschiedete sich die Antriebswelle und er wurde aus dem Vorstart in die Box geschoben. So freute sich sein Teamkollege von STROMOS Artline, der Finne Daniel Aho (Arttech F24 OPC-Challenge) über den Sieg. Zweiter wurde Max Travin (Dallara F304 Opel) vor Aki Sandberg (Arttech F24 OPC-Challenge).

Stimmen vom Podest

Kevin Magnussen: Das war wirklich ein verrücktes Rennen. Ich freue mich riesig über den Sieg. Um ehrlich zu sein, hatten wir heute nicht den Speed zu gewinnen. Aber an diesem Rennen sieht man, dass man trotzdem dran bleiben muss und nicht aufgeben darf. Diese nasse Stelle war wirklich sehr schwer zu fahren, auch ich wäre fast abgeflogen.

Jimmy Eriksson: Mein Start war nicht so gut und ich lag auf dem fünften Rang. Vom Speed her waren wir nicht so gut, aber ich bin cool geblieben. Den anderen sind dann die Fehler unterlaufen. Ich bin fehlerfrei gefahren und konnte mir so den zweiten Rang sichern.

Stef Dusseldorp: Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das war ein dummer Fehler, der in so einer Situation einfach nicht passieren darf. Da war sehr viel Wasser auf der Strecke, aber ich bin dort den ganzen Tag gut durchgekommen. Auch in der letzten Runde war ich so vorsichtig.