Nachdem langsam die meisten Rennserien ihren Betrieb wiederaufnehmen, darunter auch die Formel 1 in der nächsten Woche, neigt sich die Zeit der virtuellen Ersatzevents zunehmend einem Ende entgegen. Doch bevor die Esports-Events, an denen echte Fahrer teilnehmen, zu Ende gehen, bot das Race of Champions noch ein letztes Highlight mit zahlreichen namhaften Piloten.

Das Event wurde von den Organisatoren des echten Race of Champions ausgetragen und wurde dementsprechend auch nach dem realen ROC-Format ausgerichtet, in dem die Piloten in 1-gegen-1-Duelllen erst in einer Gruppenphase und anschließend in einer KO-Phase gegeneinander antraten. Zum Einsatz kamen dabei verschiedene Fahrzeuge und verschiedene ROC-Strecken aus der Vergangenheit.

Als Plattform für das Event wurde die italienische Rennsimulation Assetto Corsa ausgewählt. Wie auch beim echten Race of Champions wurde der Wettkampf in zwei separaten Entscheidungen unterteilt. Einerseits gab es die Einzelentscheidung, wo jeder Fahrer für sich selbst antrat und den Team-Wettkampf, bei dem die Piloten in 2er-Duos an den Start gingen.

Einzelwettkampf: Starterliste

FahrerGruppe
Stoffel Vandoorne Gruppe A
Raffaele Marciello Gruppe A
Bruno SpenglerGruppe A
Louis Deletraz Gruppe A
Beitske Visser Gruppe B
Antonio Felix Da Costa Gruppe B
Colton Herta Gruppe B
Ruben Garcia Jr. Gruppe B
Petter Solberg Gruppe C
Andy Priaulx Gruppe C
Johan Kristoffersson Gruppe C
Filipe Albuquerque Gruppe C
Rene Rast Gruppe D
Benito Guerra Gruppe D
Timmy Hansen Gruppe D

Einzelwettkampf: Vorrunde

Gruppe A: In der ersten Gruppe marschierte der Mercedes-Pilot und virtuelle Formel-E-Champion Stoffel Vandoorne ohne Probleme durch die Vorrunde und qualifizierte sich nach drei Siegen schon vorzeitig für die KO-Phase.

Die zweite Position, die für den Einzug in das Viertelfinale nötig war, entschied Raffaele Marciello im direkten Duell gegen Bruno Spengler für sich. F2-Pilot Louis Deletraz schied ohne einen Punkt in der Vorrunde aus.

Gruppe B: Die zweite Gruppe war eine spannende Angelegenheit zwischen drei Fahrern, die je zwei Rennen für sich entschieden. Der NASCAR-Mexiko-Pilot Ruben Garcia Jr. setzte sich mit der schnellsten Rundenzeit in der Gruppe durch und Antonio Felix da Costa qualifizierte sich auf Rang 2 für die KO-Phase. WSeries-Vizemeisterin Beitske Visser schied trotz zwei Rennsiegen aus. Indycar-Pilot Colton Herta war als Gruppenletzter in allen Duellen chancenlos.

Gruppe C: Petter Solberg hatte seine Gruppe deutlich in der Hand und gewann alle Rennen. Die restlichen Piloten, Filipe Albuquerque, Andy Priaulx und Johan Kristoffersson teilten sich jeweils einen Rennsieg. Kristoffersson setzte sich dank der besseren Rundenzeit durch. Albuquerque fehlten lediglich 3 Tausendstel auf Kristoffersson und den Einzug in das Viertelfinale, Andy Priaulx, dessen einziger Sieg dank eines Frühstarts von Johan Kristoffersson zustande kam, musste sich mit der vierten Gruppenposition abfinden

Gruppe D: Nur drei Piloten nahmen an Gruppe D überhaupt teil, da Romain Grosjean kurzfristig seine Teilnahme am Einzelwettkampf absagen musste. Rene Rast hatte in der Gruppenphase keine Probleme und ließ sowohl Benito Guerra als auch Timmy Hansen keine Chance. Hansen sicherte im direkten Duell den zweiten Platz gegen den ROC-Champion von 2018 und zog somit in das Viertelfinale ein.

Einzelwettkampf: Viertelfinale

Auf der Offroad-ROC-Strecke von Gran Canaria konnte sich Antonio Felix da Costa überraschend gegen den Vorrunden-Dominator Stoffel Vandoorne durchsetzen. Das zweite Viertelfinal-Duell sah nach einer klaren Angelegenheit für Raffaele Marciello aus. Doch ein Fehler im letzten Streckenabschnitt kostete dem Mercedes-GT3-Piloten viel Zeit, Ruben Garcia Jr. nutzte den Fehler aus und sicherte sich den Laufsieg.

Das dritte Viertelfinale führte zu einem deutlichen Sieg von Timmy Hansen, der dem ehemaligen Rallye-Weltmeister Petter Solberg keine Chance ließ. Im letzten Lauf der Runde trafen Rene Rast und Johan Kristoffersson aufeinander, wobei der DTM-Champion die Nase vorne hatte.

Einzelwettkampf: Halbfinale

Ruben Garcia Jr. gewann gegen Antonio Felix da Costa nachdem der Portugiese seinen Rallyewagen von der Strecke warf und sich überschlug. Dadurch krönte sich der NASCAR-Mexiko-Champion zum ROC-Meister im Turnierbaum der Sim-Champions. Das Finale des aus Gruppe C und D bestehenden Legenden-Turnierbaums ging an Timmy Hansen, da sich Rene Rast ausgangs der letzten Kurve drehte. Im Finale des gesamten Wettkampfs trafen somit Timmy Hansen und Ruben Garcia Jr. aufeinander.

Einzelwettkampf: Finale

Das Finale fand erneut auf der Offroad-Strecke in Gran Canaria statt. Rallyecross-Weltmeister Timmy Hansen übernahm früh die Führung von Ruben Garcia Jr. und baute diese kontinuierlich aus. Im Ziel hatte er 1,5 Sekunden Vorsprung und sicherte sich den Sieg beim ersten virtuellen Race of Champions.

Einzelwettkampf: Endstand

Resultat Fahrer
1. Timmy Hansen
2. Ruben Garcia Jr
HalbfinaleAntonio Felix da Costa
Halbfinale Rene Rast
Viertelfinale Stoffel Vandoorne
Viertelfinale Raffaele Marciello
ViertelfinalePetter Solberg
Viertelfinale Johan Kristoffersson

Nations Cup

Der Nations Cup wurde in zwei Gruppen zu je drei Mannschaften ausgetragen, bei denen jeweils die besten zwei Teams in das Halbfinale einzogen.

In Gruppe A trafen Großbritannien, Norwegen und Schweden aufeinander. Großbritannien, das von Andy Priaulx und Sebastian Priaulx repräsentiert wurde, blieb in der Gruppe chancenlos und sicherte sich in vier Rennen nur einen Sieg. Norwegen (Petter Solberg/ Oliver Solberg) sicherte sich die erste Position in den Duellen gegen Schweden (Kristoffersson/Hansen).

In Gruppe B messten sich Portugal, Mexiko und das All-Star-Team bestehend aus Romain Grosjean und eRoc-Champion James Baldwin. Dabei schafften die Teilnehmer das Kunststück, dass alle Teams jeweils zwei Rennen gewannen. Gruppenerster wurde deshalb dank der besseren Rundenzeiten das All-Star-Team (Grosjean/Baldwin) vor Portugal (Albuquerque/ Da Costa).

Im Halbfinale setzten trafen die All-Stars auf Norwegen und Schweden musste gegen Portugal ran.

Das erste Halbfinale entschieden die All-Stars für sich. Romain Grosjean verlor sein Duell gegen Oliver Solberg während Petter Solberg dem Simracer James Baldwin unterlegen war. Im entscheidenden Tie-Breaker war Baldwin gegen Oliver Solberg erfolgreich und zog somit ins Finale ein. Im zweiten Semifinale schaltete Schweden das portugiesische Duo aus. Auch in diesem Duell kam es zu einem Tie-Break nachdem zuerst Da Costa gegen Kristoffersson siegreich war und Timmy Hansen Felipe Albuquerque besiegte. Im entscheidenden Lauf hatte Da Costa allerding keine Chance gegen den Rallyecross-Piloten.

Im Finale zwischen dem All-Star-Team und Schweden lief es erneut auf ein entscheidendes Rennen hinaus. Da Johan Kristoffersson mit technischen Problemen an seinem Sim-Rig nicht an den Start gehen konnte nahm Timmy Hansen als Einzelkämpfer alle Finalläufe in Angriff. Dort unterlag er allerdings zweimal dem Sim-Pro James Baldwin. Erst im Auftaktduell und dann nach einem Sieg gegen Romain Grosjean erneut im Tie-Breaker.

Ergebnis: Nations Cup

Resultat TeamFahrer
1. All-StarsJames Baldwin/Romain Grosjean
2. SchwedenTimmy Hansen/Johan Kristoffersson
HalbfinalePortugalAntonio Felix da Costa/Felipe Albuquerque
Halbfinale Norwegen Petter Solberg/Oliver Solberg