Pascal Wehrlein gewinnt das vorletzte Rennen der virtuellen Formel-E-Serie in New York vor Oliver Rowland und Kelvin Van der Linde. Stoffel Vandoorne wird Vierter und hat somit vor dem Saisonfinale sieben Zähler Rückstand auf Wehrlein. Maximilian Günther hat dank Position 5 weiterhin Chancen auf die Meisterschaft, diese sind aber wohl nur mehr theoretischer Natur.

Das letzte Rennen der Meisterschaft findet morgen auf dem Kurs von Berlin statt. Dort werden doppelte Punkte vergeben.

Ausgangslage: Debüt für Kelvin Van der Linde und Joel Eriksson

Bereits vor dem finalen Wochenende der virtuellen Formel-E-Meisterschaft zeichnete sich ein Zweikampf um den virtuellen Titel ab. Stoffel Vandoorne übernahm nach seinem ersten virtuellen ePrix-Sieg in der letzten Woche die Meisterschaftsführung. Pascal Wehrlein sicherte sich in der bisherigen Meisterschaft zwei Rennsiege, liegt aber im Meisterschaftskampf zwei Zähler hinter dem belgischen Mercedes-Piloten. Neben Wehrlein und Vandoorne ging auch Maximilian Günther mit einer Außenseiterchance in das finale Wochenende der Saison.

Im Gegensatz zu den bisherigen Runden wird die letzte Etappe als Doubleheader ausgetragen. Das heißt, das auf das Rennen, das am Samstag ausgetragen wurde, ein weiterer Lauf am Sonntag folgt.

Nachdem das Cockpit von Daniel Abt in der letzten Woche noch unbesetzt blieb, übernahm Kelvin Van der Linde für das vorletzte Rennen der Meisterschaft das Lenkrad bei Audi. Außerdem debütierte Joel Eriksson für Dragon Racing, wo er Nico Müller ersetzte.

Qualifying: Wehrlein auf Pole

In der Qualifying-Session für das siebte virtuelle Formel-E-Rennen legte Pascal Wehrlein vor und setzte sich auf die Pole Position. Rookie Kelvin Van der Linde, der viel Simracing-Erfahrung hat, qualifizierte sich auf Rang 2. Sebastien Buemi folgte überraschend auf der dritten Position. Die beiden Titelkandidaten Maximilian Günther und Stoffel Vandoorne komplettierten die ersten fünf Plätze.

Rennen: Wehrlein mit drittem Saisonerfolg

Pascal Wehrlein hielt die Führung auch nach dem Start, gefolgt von Kelvin Van der Linde. Sebastien Buemi wurde am Start von Maximilian Günther und Stoffel Vandoorne in die Zange genommen, was zu einem Dreher in Kurve 2 führte und Buemi bereits nach wenigen Runden durch das Race-Royale-Format eliminierte.

Stoffel Vandoorne überholte durch ein sehr spätes Manöver sowohl Günther als auch Oliver Rowland und sicherte sich so die dritte Position, die er allerdings nach einem Fahrfehler wieder an Rowland einbüßte. Pech hatte dabei mal wieder Maximilian Günther, der blockiert wurde und somit nur mehr auf Platz 5 unterwegs war.

In Sachen Rennpace konnte keiner mit dem Speed von Vandoorne und Wehrlein mithalten. Wehrlein distanzierte sich langsam aber sicher um eine Zehntel nach der anderen von Van der Linde, während Vandoorne auf Platz 4 liegend so langsam auf die Podiumspositionen aufholte.

Auf den letzten beiden Runden bekämpften sich Kelvin Van der Linde und Oliver Rowland um die zweite Position. In der vorletzten Kurve drückte sich Rowland an dem Südafrikaner vorbei und sicherte sich somit den zweiten Rang.

Pascal Wehrlein, der gegen Rennende etwas vom Gas ging, brachte seinen Sieg sicher über die Linie. Oliver Rowland wurde Zweiter gefolgt von Kelvin Van der Linde. Stoffel Vandoorne beendete das Rennen als Vierter und verlor damit die Meisterschaftsführung wieder an Wehrlein. Maximilian Günther sicherte sich P5 und hat behält weiterhin eine theoretische Meisterschaftschancen für das finale Rennen, an dem doppelte Punkte vergeben werden.

Pascal Wehrlein sagte nach dem Rennen: "Ich hatte ein gutes Rennen, aber es war eines der schwersten in dieser Saison. Denn ich habe am Start einen Fehler gemacht, ich änderte meine Kameraposition, da ich von der Helmkamera aus die Startlichter nicht sehen konnte und konnte nachher nicht mehr zurückwechseln. Deshalb fuhr ich das ganze Rennen mit der falschen Kameraeinstellung. Zum Glück hatte ich einen kleinen Abstand zu den Fahrern hinter mir und konnte diesen managen, sonst wäre es sehr schwierig für mich geworden.

Rennergebnis

PositionFahrer
1.Pascal Wehrlein
2.Oliver Rowland
3.Kelvin Van der Linde
4.Stoffel Vandoorne
5.Maximilian Günther
6.Felipe Massa
7.Edoardo Mortara
8.Antonio Felix da Costa
9.Robin Frijns
10.Oliver Turvey

Meisterschaftsstand

PositionFahrer Punkte
1.Pascal Wehrlein130
2.Stoffel Vandoorne118
3.Maximilian Günther83
4.Oliver Rowland76
5.Robin Frijns 50
6.Neel Jani35
7.Edoardo Mortara33
8.Antonio Felix Da Costa 30
9.James Calado25
10.Oliver Turvey23

Challenge-Grid: Zweiter Sieg für Müller

Lucas Müller sicherte sich den Sieg im Challenge-Rennen, an dem vor allem Sim-Racer teilnehmen, den Sieg, nachdem er bereits im Qualifying die erste Position belegt hatte. Er setzte sich vor dem Meisterschafts-Dominator Kevin Siggy durch. Joshua Rogers platzierte sich auf der dritten Position. Hinter ihm folgte der Formel-Renault-Pilot Kush Maini und Petar Brljak.

Das morgige Finalrennen im Challenge-Grid wird in einem Saison-entscheidenden "The Winner takes it all"-Format ausgetragen. Das bedeutet, dass die Meisterschaftspunkte egalisiert werden und lediglich die Startaufstellung nach dem Meisterschaftsstand entschieden wird. Der Sieger des Finalrennens entscheidet somit die Meisterschaft für sich und darf sich unter anderem auf eine Fahrt mit einem echten Formel-E-Wagen im Rahmenprogramm eines ePrix freuen.

Challenge-Grid, Meisterschaftsergebnis (= Startaufstellung für das letzte Rennen)

1.Kevin Siggy147
2.Lucas Müller100
3.Peyo Peev 84
4.Petar Brljak 81
5.Joshua Rogers75

Das Finale der virtuellen Formel-E-Meisterschaft findet am Sonntag um 16.30 Uhr auf dem Flughafen-Kurs in Berlin statt. Verfolgen kann man es auf dem offiziellen YouTube-Kanalder Formel E.