Nach fünf Saisons in diversen Formel-Klassen und zuletzt einem DTM-Test für Audi wechselt Harry Tincknell auf die Langstrecke. Jota Sport gab am Donnerstag die Verpflichtung des Briten bekannt, der neben Simon Dolan bei allen fünf Läufen der ELMS den Zytek-Nissan pilotieren wird. Darüber hinaus steht ein Start bei den 24 Stunden von Le Mans auf dem Programm, wo das Duo um den Sieg in der LMP2 kämpfen soll.

Den ersten Kontakt zu Jota habe es bereits Ende 2012 gegeben, verriet Tincknell. Im Sommer des vergangenen Jahres gab es dann erneut Gespräche sowie einen Reifentest für Dunlop, der sehr gut verlaufen sei. "Ich war überrascht von den Gemeinsamkeiten zwischen dem Zytek-Nissan und einem Formel-3-Boliden, und nach vier oder fünf Runden habe mich mich wie zu Hause gefühlt", berichtete er. "Jota arbeitet sehr professionell und daher konnte ich von Beginn an mit ihnen und Simon gut zusammenarbeiten. Ich habe gleich gespürt, dass dies der Ort ist, an dem ich sein möchte."

Als Mentor kann Tincknell auf keinen Geringeren als Allan McNish zurückgreifen, der seine Karriere im vergangenen Jahr beendete und der auf Tincknells Webseite mit den Worten zitiert wird: "Dieser junge Mann ist dazu entschlossen, sein Ziel - in der Formel 1 zu fahren - zu erreichen, und wenn er sich so weiterentwickelt wie bisher, sehe ich keinen Grund, warum er das nicht erreichen sollte."

Nun geht der 22-Jährige jedoch erst einmal auf der Langstrecke an den Start, was McNish als einen natürlichen Schritt für einen jungen Fahrer sieht. "Es verlangt Speed und Konstanz, was Harry ohne Zweifel beides vorweisen kann", erklärte er. "Die Meisterschaften sind sehr stark und nachdem er großartigen Erfolg in der Formel 3 hatte, hatten wir das Gefühl, dass die Zeit für diesen Schritt reif ist", fuhr er fort. "Nachdem wir Jota Sport viele Jahre kennen und ihre Professionalität und ihren Fortschritt gesehen haben, glauben wir, dass es für ihn der perfekte Ort ist." Für seine Premiere beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans hat McNish noch einen Rat für Tincknell: "Behandle es mit dem größten Respekt."

Jota-Teamchef Sam Hignett betonte, dass Tincknell ein hungriger, junger Fahrer mit viel Erfahrung sei. "Und ich bin mir sicher, dass ihn das zu einem hervorragenden Sportwagenfahrer machen wird. Es gibt derzeit viele talentierte Jungen, die aus dem Formelsport auftauchen, und in Harry glauben wir einen der besten verpflichtet zu haben", sagte er. "Mit ihm und Simon hat Jota die perfekte Mischung aus Jugend und Erfahrung." In Kürze soll zudem der Pilot mit Platinstatus bekannt gegeben werden, der das Aufgebot vervollständigt.