Regenschauer sorgten beim Qualifying am Samstagnachmittag für schwierige Bedingungen. Schon kurz vor Beginn der 20-minütigen Session hatte es leicht geregnet. Doch als die beiden Audi-Piloten Allan McNish und Timo Bernhard auf ihrer bis dahin jeweils schnellsten Runde waren, gerieten sie im letzten Streckenabschnitt in stärkeren Regen, so dass Zeitverbesserungen nicht mehr möglich waren.

Aufgrund der Position des Teams am Anfang der Boxengasse konnten die beiden Audi R18 TDI nicht gleich zu Beginn des Qualifyings auf Zeitenjagd gehen. Das erwies sich als entscheidend. Nach einer starken ersten fliegenden Runde war McNish in seiner zweiten Runde auf Bestzeitkurs, ehe er in der letzten Schikane vor Start und Ziel in den Regen geriet. Der Schotte konnte sich daher genauso wenig verbessern wie sein Teamkollege Timo Bernhard, der in den ersten beiden Runden jeweils mehrere langsamere Fahrzeuge überholen musste.

Dennoch blickt die Mannschaft um Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich dem fünften Lauf des Intercontinental Le Mans Cup (ILMC) zuversichtlich entgegen, denn alle vier Audi-Piloten äußerten sich in Silverstone von Anfang an positiv über das Handling ihrer Audi R18 TDI und sind sicher, dass sich das wahre Potenzial des Le-Mans-Sigerwagens im Rennen zeigen wird.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich ist sich sicher, dass seien Autos noch Potenzial haben: "Heute haben wir im Freien Training wenig Zeit gehabt, weil zwei Rotphasen das Training arg verkürzt hatten. Aber wir haben bereits am Freitag gut gearbeitet und die Autos jeweils auf eine gute Abstimmung gebracht. Wir waren für das Qualifying eigentlich sehr optimistisch. Aufgrund der Wetter- und Boxensituation konnten wir nicht als einer der Ersten auf die Strecke gehen, das war heute entscheidend. Wir haben gewartet, bis die ersten Fahrzeuge weg waren. Leider hat es in unseren schnellen Runden dann aber begonnen, stärker zu regnen. Das hat uns nicht erlaubt, das Potenzial voll zu nutzen."

Audi möchte zeigen, dass der Sieg in Le Mans kein Zufall war, Foto: Audi
Audi möchte zeigen, dass der Sieg in Le Mans kein Zufall war, Foto: Audi

"Es ist toll, wieder in Großbritannien zu sein, besonders in Silverstone und seiner großartigen Rennstrecke", freut sich Tom Kristensen. "Das Wetter gestern, heute und morgen war und ist sehr wechselhaft. Wir müssen, was die Abstimmung der Autos angeht, die Vorhersagen genau im Auge behalten. Wir haben in den vergangenen zwei Tagen verschiedene Möglichkeiten durchgespielt. Es sieht so aus, als könne morgen mehr Regen kommen - und ich hoffe, dass wir darauf bestens vorbereitet sind. Allan (McNish) hat im Qualifying einen guten Job gemacht. Wir stehen jetzt in der Startaufstellung genau zwischen den beiden Peugeot. Das kann nur ein spannendes 6-Stunden-Rennen morgen bedeuten."

Allan McNish haderte leicht mit den Bedingungen: "Was die Leistungsfähigkeit des Autos und das Gefühl dafür angeht, verlief das Zeittraining gut. Dass das Wetter nicht mitgespielt hat, war natürlich etwas frustrierend. Aber das war für alle Beteiligten gleich. Die erste schnelle Runde war relativ frei, in der zweiten hat es in Stowes Corner und in der letzten Kurve heftig geregnet. Ohne das wäre mehr möglich gewesen. Ich gehe mit einem guten Gefühl in das Rennen morgen."

Marcel Fässler ist für das Rennen optimistisch: "Wir haben in den Trainingssitzungen bisher unser Programm abspulen können, Abstimmungen für das Rennen probiert und sind grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Auto. Ich bin sogar überzeugt, dass wir morgen im Rennen gut dabei sein werden. Ich hatte von Beginn an an gutes Gefühl, das Auto hat eine prima Balance. Deshalb freue ich mich auf morgen, auch wenn wir heute im Qualifying etwas Pech mit dem Wetter hatten. Aber die Startaufstellung ist in einem 6-Stunden-Rennen ja nicht ganz so entscheidend."

"Das war ein schwieriges Zeittraining", gab Timo Bernhard zu. "Kurz bevor es losging, begann es zu regnen. In den zwei gezeiteten Runden, in denen die Strecke am meisten Haftung bot, hatte ich jeweils zwei, drei Autos zu überholen. In meiner dritten fliegenden Runde hat es am Ende richtig geschüttet. Eine Verbesserung war nicht mehr drin. Wir hatten also ein bisschen Pech. Aber ich denke, dass wir das im Rennen richten können - denn die Performance passt."