Wenn der FIA-Präsident Jean Todt am kommenden Samstag die französische Flagge schwenkt und das 24 Stunden Rennen von Le Mans freigibt, wird der Klassiker an der Sarthe nicht nur zum ersten, sondern auch zum letzten Mal Teil des Intercontinental Le Mans Cup sein, denn auf den ILMC folgt 2012 die "World Endurance Championship".

Todt, der als Peugeot-Teamchef das prestigeträchtigste Autorennen der Welt mit dem 905 1992 und 1993 gewinnen konnte, freut sich auf die neue Weltmeisterschaft und will im Rahmen der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden weitere Details bekanntgeben: "Ich bin glücklich, die Rückkehr der FIA World Endurance Championship willkommen zu heißen, insbesondere mit einem Promoter wie dem ACO", so Todt: "Es freut mich weiterhin, ein so legendäres Rennen wie die 24 Stunden von Le Mans als Bestandteil zu haben."

Im Rahmen der angekündigten Pressekonferenz dürften auch weitere Details über die Integration der GT-Klassen bekannt werden. In einem kurzen Statement hatte die FIA bekannt gegeben, dass die GT1-Weltmeisterschaft für GT2- und GT3-Boliden geöffnet wird aber weiterhin als eigene GT-WM ausgetragen wird.

Die Sprintrennen der GT1-WM bleiben womöglich

Zwar spricht der Automobilweltverband noch von der Möglichkeit, eine einzelne GT-Weltmeisterschaft austragen zu können, der Hinweis auf einen Konstrukteurs-Titel in der neuen Langstrecken-WM deutet allerdings darauf hin, dass die GT-Teams wieder bei längeren Rennen antreten wollen. Mit einer Wiedervereinigung wäre auch der Streit zwischen dem ACO und Stéphane Ratel beendet, der 2010 in der Abspaltung der GT1-Boliden von der ALMS und LMS gipfelte.

Wiedersehen in Le Mans, Foto: DPPI
Wiedersehen in Le Mans, Foto: DPPI

Seit Ratel 1997 die FIA GT eingeführt hatte, konnten die Sportwagen in ihrer eigenen Serie und zusätzlich in Le Mans fahren. Mit der Schaffung der Le Mans Serien tat sich ein weiteres Betätigungsfeld auf, dass die Starterzahlen der FIA GT schrumpfen ließ. Seit 2010 fährt die GT1 eine Weltmeisterschaft aus, die GT2-Renner verblieben als GTE bei den Langstreckenrennen.

Auf jeden Fall darf sich die große Fangemeinde der Langstreckenrennen über die Rückkehr des WM-Status freuen, der schon zwischen 1953 und 1992 Bestand hatte. In den letzten Jahren florierte die Szene regelrecht und konnte neben spannenden Rennen zwischen den Diesel-LMPs von Audi und Peugeot stundenlange Zweikämpfe bei den GTs bieten.