Der Start wurde den Ingolstädtern heute noch besonders leicht gemacht. Weil die Werksautos von Peugeot im gestrigen Qualifying patzten und nur der Oreca-908 Hdi-FAP hinter dem Audi-Trio ins Rennen gehen konnte, bauten die R18 von Anfang an ihren Vorsprung aus. Dass die neuen 908 natürlich deutlich in die Top-10 fahren können, zeigte sich aber schon im Warm-Up: Franck Montagny fuhr im letzten Test vor dem Rennen eine Zeit von 2:03.744 Minuten und auf P1.

Schon bald nach dem Beginn des zweiten ILMC-Laufes der Saison holten die Löwen auf. Im Gegensatz zum Qualifying war der neue 908 dem Audi beim Renntempo mehr als ebenbürtig. Dass die französische Konkurrenz wieder ein schnelleres Auto gebaut hat, fürchtet man bei Audi jedoch nicht, so Allan McNish: "Für uns ist das Rennen in Spa nur eine Vorbereitung, unser Fokus liegt ganz klar auf Le Mans."

Bei den GT`s bestätigte Ferrari von Anfang an die Performance des Qualifyings auf der rund sieben Kilometer langen Ardennen-Achterbahn. AF Corse und Farnbacher konnten nur die beiden BMW M3 folgen. Wie schon in Le Castellet erwischte es den Felbermayr-Porsche von Marc Lieb und Richard Lietz schon in der ersten Runde. Im Gegensatz zum ersten Crash in Frankreich ging es heute nach einer langen Reparaturpause weiter.

Audi limitiert sich selbst

Vor allem aufgrund von stärkerer Reifenabnutzung wurde aus der Dreifachführung von Audi eine für Peugeot. Hinzu kam, das Dindo Capello den Speedlimiter schon in der Bus Stop betätigte und Benoit Treluyer eine Minute in der Box verlor. Timo Bernhard musste nach einem Unfall mit einem FLM-Auto sogar zu einem Reparaturstopp. Das Rennen wurde zwischenzeitlich lange hinter dem Safety-Car neutralisiert, nachdem Christophe Bouchut ohne Fremdeinwirkung die Aufhängung bei der Einfahrt in die Eau Rouge gebrochen war. In Bouchut`s LMP2-Klasse gab Thierry Boutsens Team lange die Pace vor, bis Probleme mit der Kraftstoffversorgung auftraten.

Den Verantwortlichen von Peugeot stockte der Atem, als Pedro Lamy seinen auf Rang zwei geführten Peugeot 908 eine Stunde und 15 Minuten vor dem Ende des Rennens verlor und freigeschleppt werden musste. Das gleiche Auto wurde knapp 30 Minuten vor Schluss ausgerechnet auf Höhe der Eau Rouge von einem Schaden am Radträger heimgesucht. Simon Pagenaud brachte das Auto zwar zurück zu Box, Rang drei musste man aber an Audi abgeben.

Alex Wurz beeindruckte mit einer tollen Leistung, Foto: DPPI
Alex Wurz beeindruckte mit einer tollen Leistung, Foto: DPPI

Das Schwesterauto von Alex Wurz, Marc Gene und Anthony Davidson holte vor dem Peugeot von Sarrazin/Montagny/Minassian den Sieg beim 6 Stundenrennen von Spa-Francorchamps und sorgte für einen Doppelsieg der Franzosen.

Dahinter folgten die drei Audi R18, die von Tom Kristensen, Mike Rockenfeller und Marcel Fässler ins Ziel gebracht wurden. Vor dem reparierten 908 von Pagenaud kamen der Pescarolo-Judd und Neel Jani im Rebellion-Toyota an, dahinter der nächste Benziner aus der Schweiz und der 908 von Oreca.

Bei den "kleinen" Prototypen reichte es für Boutsen Energy bis zum Ende des Rennens nicht, vor TDS zu bleiben. Dritte wurden Strakka mit Danny Watts, Jonny Kane und Nick Leventis. In der Einheitsklasse siegte der Oreca-FLM von Hope Racing vor Pegasus mit Patrick Simon, Mirco Schultis und Julien Schell.

Fisico siegte heute im F458, Foto: DPPI
Fisico siegte heute im F458, Foto: DPPI

Giancarlo Fisichella siegte bei den GTE-Pros im F458 von AF Corse vor dem baugleichen Wagen von Dominik Farnbacher und Uwe Alzen im schnellsten M3. Die Amateurwertung holte sich IMSA Performance Matmut mit dem Porsche 997, gefolgt von einem älteren Ferrari von AF Corse.

Bis zum Highlight in Le Mans am zweiten Juni-Wochenende können die Teams zwar nicht mehr unter Rennbedingungen testen, aber immerhin noch über einem Monat an der Zuverlässigkeit arbeiten. Momentan scheint Peugeot wieder als leichter Favorit an die Sarthe zu reisen.