In der Meisterschaft wahrte Gary Paffett mit seinem dritten Saisonsieg in Dijon-Prenois seine Titelchancen. Der Mercedes-Pilot liegt vor dem Saisonfinale in Hockenheim mit 49 Punkten auf Gesamtrang zwei - sieben Punkte hinter Spitzenreiter und dem amtierenden Champion Timo Scheider. Grund genug für Motorsport-Magazin.com sich die Karriere des 28-jährigen Briten genauer anzusehen.

Dem Durchmarsch durch diverse Kart-Meisterschaften schloss sich 1997 ein Engagement in der Britischen Formel Vauxhall Junior-Meisterschaft an, die Gary Paffett prompt in der Rookie-Wertung auf Platz eins beendete. 1998 wiederholte Paffett jenen Erfolg in der regulären Wertung, woraufhin er 1999 nochmals Meister in der Britischen Formel Vauxhall wurde. Auch in der Scholarship-Klasse der Britischen Formel 3 änderte sich nichts an der Gesamtplatzierung des jungen Briten.

Zum DTM-Champion gekrönt

Erst 2001 in der Deutschen Formel 3 musste sich Paffett zunächst mit Meisterschaftsplatz sechs begnügen, bevor er die Saison 2002 mit sieben Siegen und dem Titelgewinn dominierte. Den Verantwortlichen bei Mercedes entging dies nicht. Bereits 2003 bestritt Gary Paffett seine erste DTM-Saison in einem Vorjahres-CLK und wusste nicht nur in Form zweier Punktgewinne so zu überzeugen, dass er im HWA-Team als Ersatz für den zu Opel wechselnden Marcel Fässler auserkoren wurde - was sich nicht als Fehlentscheidung erwies.

Bereits sein erstes Rennen in einer aktuellen C-Klasse beendete Paffett, wenn auch von Ausfällen an der Spitze profitierend, als Sieger. Im Folgenden etablierte er sich im Kampf gegen seinen Teamkollegen Christijan Albers und Audi-Pilot Mattias Ekström als aussichtsreicher Meisterschaftsanwärter, offenbarte in der zweiten Saisonhälfte eine bedeutend geringere Fehlerquote als sein niederländischer Kollege und fuhr mit drei Siegen den Vizetitel ein. Nachdem Paffett 2005 im packenden Titelkampf gegen Audi-Rivale Mattias Ekström mit vier Siegen souverän den Titel einfuhr, sah er sich zu Höherem berufen - und wechselte als McLaren-Mercedes-Testpilot in die Formel.

Paffett als Testfahrer bei McLaren Mercedes, Foto: Hartley/Sutton
Paffett als Testfahrer bei McLaren Mercedes, Foto: Hartley/Sutton

Der Plan des Briten, so für 2007 ein Stammcockpit in der Königsklasse zu erhalten, ging allerdings nicht auf. So kehrte Gary Paffett 2007 zu seinen Wurzeln zurück und bestreitet parallel zu einem weiteren Testjahr im McLaren eine weitere DTM-Saison im 2006er-Mercedes des Persson-Teams. "Man hört nie auf, von der Formel 1 zu träumen. Ich habe in den letzten Jahren eine gute Verbindung zu McLaren Mercedes aufbauen können, viel getestet und entwickelt. Wenn es eine Chance für mich gibt, wäre ich darüber sehr glücklich. Aber im Moment zählt nur das Hier und Jetzt", erklärte Paffett in einem früheren Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Nach guten Leistungen und als bester Jahreswagen-Fahrer der Saison 2008 bekam Paffett in diesem Jahr eine neue Chance und die hat der Brite auch genutzt. Im Werksteam von Mercedes kämpft der ehemalige DTM-Champion wieder um die Meisterschaft. "Für mich ist es toll, wieder für Mercedes bei HWA zu fahren. Es gibt einen großen Unterschied zwischen den beiden Fahrzeugjahrgängen. Wenn man in einem alten Auto unterwegs ist, kann man gute und schlechte Tage haben. Mit einem Neuwagen hat man an jedem Wochenende gute Voraussetzungen", erklärte der Brite.