Abgesehen von der Farbe ihres diesjährigen Dienstwagens verbindet Tom Kristensen und Paul di Resta nicht viel. Heute hatten sie darüber hinaus jedoch das vorzeitige Aus noch vor Ende des ersten Renndrittels gemeinsam. "Die erste Runde lief eigentlich sehr gut für mich. Ich war in keinerlei Zwischenfälle verwickelt, abgesehen von einer ganz leichten Berührung. Ich hatte einen guten Start und war in den ersten vier Kurven sehr gut dabei", sagte Kristensen gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Kein Vorwurf gegen di Resta

Bereits um zwei Positionen hatte sich der Däne von Startplatz acht aus vorgekämpft. Die Hoffnung auf weitere Platzgewinne wurde allerdings enttäuscht. "Dann war ich auf der Außenseite von Jarvis und di Resta hinter Spengler - beim Herausbeschleunigen in Turn 5 dachte ich, dass ich noch an Spengler vorbeikomme. Doch dann wurde ich hinten rechts sehr hart getroffen", schildert der Meisterschaftsdritte von 2006 die Ursprünge eines Drehers, der mit einem leichten Einschlag in die Leitplanken endete. Tom Kristensen vermeidet harte Vorwürfe: "Das war eine Kombination aus di Resta und Jarvis. Die Berührung kam von Jarvis' Auto, aber beide waren sehr dicht zusammen."

Bei der folgenden Berührung mit der Leitplanke entledigte sich Kristensens A4 aller aerodynamischen Teile auf der linken Fahrzeugseite. Doch es kam noch schlimmer: "Das rechte Hinterrad stand etwas versetzt; die Rundenzeiten gingen extrem runter." So erlebte Kristensen bis zur endgültigen Aufgabe in der Box in Runde 13 ein schleichendes Ende seines Rennens - ganz im Gegensatz zu Paul di Resta.

Vorwürfe gegen Audi

Auch Tom Kristensen musste sein Auto vorzeitig abstellen, Foto: DTM
Auch Tom Kristensen musste sein Auto vorzeitig abstellen, Foto: DTM

"Wir hatten ein Problem mit dem Heckflügel, der sich gelöst hat. Es war extrem schwer, das Auto ohne Heckflügel zu kontrollieren. Fast hätte ich die Mauer berührt", beschrieb di Resta die Schrecksekunde auf der Start-/Ziel-Geraden. Die gestern viel kritisierte Bodenwelle macht der Schotte nicht für den Defekt verantwortlich: Aus seiner Sicht löste sich der Heckflügel schon vor Überfahren der Unebenheit.

Stattdessen war es die Konkurrenz, die den Unmut des Vizemeisters von 2008 auf sich zog: "Wir hatten einige Probleme in der ersten Runde; es gab einige Berührungen mit verschiedenen Audis, so dass das Auto etwas beschädigt war. Trotzdem waren wir noch auf Platz sechs und ich war mir sicher, noch Punkte zu holen." Weit mehr als die Hoffnung auf Punkte musste heute derweil Kristensen begraben: "Diesmal war ich unschuldig. Aber meine Meisterschaftschancen sind nun ganz sicher weg. Jetzt werde ich Audi im Titelkampf helfen."