Du hast vor dem Rennen in Oschersleben in Misano getestet, schon in Hinblick auf das Einfrieren der Technik am 17. August?
Mattias Ekström: Ich werde jetzt nicht alle unsere Geheimnisse verraten. Der Test war schon sehr lange geplant, um ein paar Teile zu entwickeln und um etwas über das Auto zu erfahren. Deshalb waren wir zwei Tage in Misano. Das Wetter war perfekt, wir hatten 43 Grad und sind viel gefahren. Ich muss zugeben, dass zwei Tage testen, schon sehr viel Spaß bereitet. So ein Test ist auch für den Fahrer wichtig, denn man bekommt ein noch besseres Gefühl für das Handling seines Wagens.

Du hast auch ein paar Tage zu Hause verbracht?
Ekström: Ja, ich habe Sport getrieben und etwas entspannt, vor allem habe ich lang geschlafen. Zudem habe ich mich meinem Garten gewidmet, denn ich gebe zu, dass ich schon ein kleiner Hobby-Gärtner bin. Wenn ich nach Hause komme, dann will ich nicht zuviel tun. Ich arbeite dann in meinen Garten, das mag ich gern und macht mir Spaß.

Wie verändert sich Dein Leben während der Saison? Hast Du überhaupt Zeit für Freunde und Familie?
Ekström: Es gibt zwischen der Saison schon Zeit, die verbringe ich mit meiner Freundin und meinen zwei Hunden. Aber Wochenenden zu Zweit gibt es nicht sehr viele, denn da sind wir meistens unterwegs. Wir sehen uns eher unter der Woche.

Wie sieht Dein Training über das Jahr gesehen aus?
Ekström: Ich würde sagen am Anfang und am Ende des Jahres ist es ziemlich gleich. Am Anfang des Jahres trainiert man etwas fleißiger, weil der Körper zu diesem Zeitpunkt sehr immunstark ist. In der Phase, in der jedes zweite Wochenende ein Rennen ist, trainiere ich nicht so viel. Denn dann ist das Immunsystem des Körpers eher schwach. Wenn es Pausen gibt, dann trainiere ich, wenn es keine Pausen gibt, dann trainiere ich weniger.

Bist Du in Schweden oder Deutschland populärer?
Ekström: Bekannter bin ich mittlerweile schon hier in Deutschland, aber in Schweden wissen die Leute auch, wer ich bin. Seit die DTM nicht mehr im Hauptprogramm des schwedischen Fernsehens übertragen wird, ist den Leuten schon weniger bewusst, was ich mache.

Welcher Typ Autofahrer bist Du auf der normalen Straße?
Ekström: Ich würde sagen, dass ich seit einem Jahr schon viel ruhiger geworden bin. Wenn ich Stress habe, fahre ich bei den höheren Tempos plus zehn und bei den niedrigen Tempos plus fünf Stundenkilometer. Ich gebe den Tempomat rein und auf der Autobahn, wenn ich freie Fahrt habe, dann freue ich mich auch, schnell zu fahren.

Man sagt, dass skandinavische Piloten besonders cool im Cockpit sind. Würdest Du sagen, dass Du diesem Klischee entsprichst?
Ekström: Das ist schwer zu sagen. Ich bin nicht besonders cool und nicht besonders stressig. Ich würde sagen, ich bin hier guter Durchschnitt.

Woher kommt diese Coolness bei schwedischen oder auch finnischen Piloten?
Ekström: Ich glaube das liegt daran, dass wir aus einer Umwelt kommen, in der es keinen Stress gibt. An dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin, gab es kaum Leute, wenige Nachbarn, und viel Land. In der Schweiz oder in Deutschland ist das ganz anders. Es gibt mehr Häuser, mehr Autos, da gibt es einfach von allem mehr. Zu Hause bei uns läuft alles ruhiger ab.

Abgesehen von der DTM, gibt es ein Rennen an dem Du gerne einmal teilnehmen würdest?
Ekström: Ich bin bereits Rallye und Jetski gefahren sowie ein schwieriges Motorradrennen in Schweden. Ich konnte schon sehr viel machen, was ich machen wollte. Aber ich würde noch gern ein Sportwagen-Rennen fahren und ein NASCAR-Rennen.