Für Ralf Schumacher verlief das Wochenende auf dem EuroSpeedway ganz und gar nicht nach Maß. Nach den Problemen am Samstagvormittag und dem Motorwechsel konnte der Mercedes-Pilot das Rennen eigentlich schon vor dem Start als gelaufen abstempeln. Lediglich während des 30-minütigen Wam-Ups fuhr Schumacher im Trockenen - im Rennen arbeitete er sich dann immerhin in die Top-10 nach vorne.

"Mir wäre es lieber, wenn wir am Freitag noch mehr Training hätten", sagte Schumacher schon im Laufe des Wochenendes. "Ich habe bisher nicht verstanden, wo der Vorteil sein soll. Die Meisten sind sowieso schon am Donnerstag da." Abgesehen vom kurzen Roll-Out am Freitag beginnt das Wochenende jedoch erst am Samstag. "Und da kann man nur fahren und nichts verändern. Wenn aber mal was ist, hat man gesehen, was passiert."

Schumacher kämpfte sich im Rennen nach vorne, Foto: DTM
Schumacher kämpfte sich im Rennen nach vorne, Foto: DTM

Für ihn sei die Reduzierung der Trainingszeit von vier auf zweieinhalb Stunden ein klarer Nachteil. "Für mich war der Freitag mit mehr Training besser. Für die Leute mit viel Erfahrung ist der jetzige Zeitplan vielleicht sogar ein kleiner Vorteil. Mir wäre es jedenfalls anders lieber, aber es ist, wie es ist", erläutert der ehemalige Formel-1-Fahrer.

Dass es in der DTM meist langsamer geht, wenn man schneller sein will und das Auto überfährt, hat Schumacher bereits verstanden. Schon drei Mal musste er - mehr oder weniger freiwillig - vom 19. Startplatz und damit aus der letzten Reihe losfahren. "Dafür ist man dort etwas entspannter, als wenn man in der ersten Reihe steht. Hinten kann man einfach weniger verkehrt machen, da fällt es jedenfalls nicht so auf. Und überholt werden kann man auch nicht - außer vom Safety-Car."

Die DTM ist eine andere Welt

2004 testete Schumacher einen M3 GTR in Monza, Foto: BMW
2004 testete Schumacher einen M3 GTR in Monza, Foto: BMW

Angesprochen auf die WTCC, konnte sich Ralf Schumacher einen kleinen Seitenhieb gegen seine Ex-BMW-Kollegen nicht verkneifen. "WTCC und DTM sind verschiedene Welten. Wenn man ein WTCC-Auto reparieren will, geht man zu ATU", witzelte Schumacher. "Ich weiß nicht, warum Firmen wie BMW nicht hier mitmachen."

Ganz eigene Erfahrungen machte der heute 30-Jährige bei einer Testfahrt mit einem BMW M3 GTR. "Aber auch den kann man nicht mit der DTM vergleichen, obwohl er um einiges schneller als ein WTCC-Auto ist. Der M3 bremst nicht, beschleunigt nicht und eiert rum - das kann man sich gar nicht vorstellen", so Schumacher, der damit ein 24-Stunden-Rennen bestreiten sollte. "Gerhard Berger und ich sind ausgestiegen und wussten sofort, dass das nicht unsere Welt ist..."