Mercedes hatte beim sechsten Saisonlauf in Zandvoort nicht den Hauch einer Chance - das musste selbst Motorsportchef Norbert Haug am Sonntagnachmittag eingestehen. "Das war definitiv kein guter Tag für uns, wahrscheinlich sind wir mit dem linken Fuß aufgestanden. Der Regen, auf den wir gehofft haben, kam leider zu spät. Audi war heute stärker als wir, das muss man akzeptieren", erklärte der Mercedes-Mann nach dem Rennen. "Die Lücke war größer als die zehn Kilo Gewichtsdifferenz, jeder hat jetzt drei Siege, heute war Audi an der Reihe."

"Das Rennen war wenig unterhaltsam, es gab nur wenige Zweikämpfe und Überholmanöver. Es gab schon bessere Rennen in der DTM", so die Worte von Haug über ein sehr unspektakuläres Rennen. Die Szene des Tages war der Dreikampf um den achten Platz, doch selbst den konnte Mercedes nicht für sich entscheiden. "Dass wir keine Chance mehr haben, war schon in der ersten Kurve klar. Jamie hatte leider einen schlechten Start, das hat Audi und Martin Tomczyk geholfen. Man musste hier schon viel schneller sein, um überholen zu können. Auf den ersten Plätzen hab es gar keine Verschiebungen."

Nach einer Niederlage darf man den Kopf nicht in den Sand stecken - deshalb blickt Haug schon auf das nächste Rennen. "Hier war Audi zu schnell, unser Plan ist es, auf dem Nürburgring zurückzuschlagen. Rennen zu gewinnen macht sicher mehr Spaß, ich bevorzuge Siege - aber manchmal ist das einfach nicht möglich", sagte Haug, der auch einen Blick auf die Gesamtwertung warf: "Wir haben nur sechs Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze, unsere Lage ist nicht schlecht."

Immerhin machte man einem anderen Fahrer, der ausgerechnet morgen Geburtstag hat, eine kleine Freude. "Es ist schön für Mattias, einen Tag vor dem Geburtstag das Rennen zu gewinnen. Aber jetzt, wo er 30 Jahre alt wird, ist es auch langsam Zeit, um über das Karriereende nachzudenken", scherzte der Motorsportchef über die Konkurrenz.