Aus Sicht Bruno Spenglers hätte auf die zweite Norisring-Pole in Folge der dritte Nürnberger Triumph folgen sollen. Auf die Führungstruppe der Meisterschaftstabelle hatte der ambitionierte Kanadier einen Großangriff geplant - und musste zusehen, wie ihm Jamie Green um zwei weitere Punkte davonfuhr. Mit Platz zwei zeigte sich Bruno Spengler nur mäßig zufrieden.

"Jamie hat ein paar Fehler gemacht, aber hier zu überholen ist ziemlich schwer. Wenn man hier die Ideallinie verlässt, verliert man sofort Zeit", stellte Bruno Spengler im Gespräch mit der adrivo Sportpresse fest. Fast über die gesamte Renndistanz hinweg durfte Spengler das Heck seines englischen Teamkollegen ausführlich studieren: "Ich war seit Mitte des Rennens immer bis zu zwei Zehntel schneller als er. Leider konnte ich nicht überholen. Ich hätte mir 20 Runden mehr gewünscht. Ich habe heute dennoch das Beste herausgeholt."

Mit Blick auf die Performance der herannahenden Ingolstädter Konkurrenz gibt er sich selbstbewusst - er schenkte ihr einfach keine Beachtung: "Ich habe nicht wirklich in den Rückspiegel geschaut. Ich habe mich darauf konzentriert, wie ich Jamie überholen kann." Nach den gescheiterten Überholversuchen ärgert den Kanadier umso mehr die Wurzel allen Übels - der Start. Hatte Spengler dem heutigen Sieger 2006 noch am Start die Führung entrissen, so lief es heute genau umgekehrt: "Wäre ich nicht von innen gestartet, wäre ich vorne geblieben..."