Endlich geht es wieder los. Beim Audi Wintercamp in Ofterschwang saß ich allerdings noch nicht im Cockpit, sondern erst einmal nur auf Trainingsgeräten. Wie der Name Trainingslager schon sagt: es ging um Fitnesstraining, also Langlauf, Joggen, Balancetraining - das volle Programm. Auch ein Gesundheitscheck gehörte dazu.

Markus will sich im harten DTM-Wettkampf durchbeißen., Foto: Audi
Markus will sich im harten DTM-Wettkampf durchbeißen., Foto: Audi

Persönlich habe ich mein Training über den Winter nicht groß umgestellt. Einzig das Training der Nackenmuskulatur habe ich etwas heruntergefahren. Denn die G-Kräfte, die am Helm zerren, sind in der DTM nicht so extrem ausgeprägt wie in der Formel 1. Dort ist das Nackentraining sehr wichtig, gerade wenn man nicht so häufig im Auto sitzt. Traurig bin ich deswegen nicht, weil ich davon doch hin und wieder Kopfschmerzen bekam.

Das Fitnesstraining war aber nur ein Teil des Wintercamps. Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass sich die neuen Fahrer schnell ins Team einleben und alle sich untereinander besser kennen lernen sollten. Ich denke, die Neuen sind nach dieser Woche nach Hause gegangen und haben sich bei Audi direkt zuhause gefühlt. Für mich war alles nicht ganz so neu wie für Katherine und Oliver, da ich die meisten Leute bereits aus dem letzten Jahr kannte.

Besonders froh bin ich, dass ich mich in diesem Jahr zu 100% auf das vorbereiten kann, was ich dieses Jahr zu tun habe. Es gibt keine Ungewissheit, kein Warten; ich fahre die ganze Saison bei Audi und weiß, was auf mich zukommt. Ich freue mich schon darauf, für Audi an den Start zu gehen.

Markus gibt auch 2008 für Audi Gas., Foto: Audi
Markus gibt auch 2008 für Audi Gas., Foto: Audi

Mein Auto kenne ich bereits aus der letzten Saison, als ich damit zwei Rennen als Ersatz für Tom Kristensen fahren durfte. Es ist ein gutes Auto, immerhin ist Mattias damit Meister geworden. Wie sich das Kräfteverhältnis darstellen wird, müssen wir abwarten. Je nach Strecke liegen in der DTM zwischen dem Ersten und dem Letzten gerade einmal 1,2 Sekunden. Das ist verdammt eng. In der F1 sind es teilweise bis zu vier Sekunden oder mehr. Wenn man letztes Jahr in der F1 im Mittelfeld war und zwei, drei Zehntel langsamer fuhr, konnte es sein, dass man nur einen Platz weiter hinten stand. In der DTM können zwei, drei Zehntel schnell acht Positionen ausmachen. Mein Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und bester Vorjahreswagenpilot zu werden.

Gleich beim Saisonstart in Hockenheim steht mein Heimrennen an. Die Strecke liegt mir sehr gut und ich freue mich darauf, dort in ein hoffentlich erfolgreiches Jahr zu starten. Vorher fahren wir die beiden offiziellen DTM-Tests in Mugello und Oschersleben. Zwei Tests sind nicht viel, aber es muss reichen. Ich kann mich sehr gut auf neue Dinge einstellen und brauche nicht unzählige Testtage, um mich einzugewöhnen. Das sollte also kein Problem sein. Schließlich habe ich schon ein F1-Rennen mit wesentlich weniger Testkilometern angeführt...