Jedes Mal, wenn ein Audi A4 DTM an die Box kommt, bringt er eine Fülle von Daten mit - abgelegt auf einer handelsüblichen Speicherkarte, die im zentralen Steuergerät des Fahrzeugs steckt. 57 Sensoren sammeln pro Runde etwa 15 Megabyte an Fahrwerks- und Motordaten, die - anders als bei den Sportwagen-Rennen mit dem R10 TDI - nicht per Funk an die Box übertragen werden dürfen.

Telemetrie ist in der DTM aus Kostengründen nicht erlaubt. Die Daten können daher nicht in Echtzeit überwacht werden, sondern werden jedes Mal ausgelesen, wenn das Fahrzeug an der Box steht. Von der Speicherkarte werden sie auf Laptops übertragen und ausgewertet. Dabei überprüfen die Motoreningenieure von Audi Sport sofort die für den V8-Motor relevanten Daten und schlagen Alarm, sollte ein Wert von der Norm abweichen. Fahrwerks- und Aerodynamik-Experten nehmen die restlichen Daten unter die Lupe, um eine optimale Fahrwerksabstimmung und eine perfekte Aerodynamik-Balance zu erarbeiten.

In einer Rennserie, in der es um Zehntel- und Hundertstelsekunden geht, sind die "Fieberkurven" auf den Bildschirmen oder Farbausdrucken für den Fahrer und den Renningenieuren eine wichtige Grundlage für die Abstimmungsarbeit. Kurvengeschwindigkeit, Drehzahl, Drosselklappen-Stellung, Lenkeinschlag, Bremsdruck - das alles gibt Aufschluss darüber, wo ein Fahrer Zeit gewinnt oder verliert. Optimalerweise stimmen die aufgezeichneten Daten mit den subjektiven Eindrücken des Fahrers überein.

Bei Audi haben alle Fahrer permanent Zugriff auf die Daten aller Fahrzeuge. Das hilft bei der Suche nach verlorenen Zehntel und sorgt dafür, dass alle Audi Piloten auf einem möglichst gleich guten Niveau sind. Ausreden gibt es im modernen Motorsport nicht mehr: Die "Fieberkurven" verraten jeden noch so kleinen Fehler, den ein Fahrer gemacht hat.