Ein spiegelnder Chrompfeil statt eines strahlenden Silberpfeils, eine tief angesetzte Delfinnase statt einer hochnäsigen Fahrzeugspitze, rundlich-zerklüftete Seitenkästen statt einer kantig-geradlinigen Airbox - sowie das Ende der Zeitentabelle statt einer vorderen Platzierung: Mika Häkkinens heutige Testfahrt im aktuellen McLaren-Mercedes MP 4-21 unterschied sich deutlich von jenen letzten Ausfahrten des Finnen im MP 4-16, die Häkkinen im Herbst 2001 seiner damaligen Pechsträhne zum Trotz noch häufig bis an die Spitze geführt hatten.

Dass Mika Häkkinen am heutigen Testtag in Barcelona nach 79 gezeiteten Runden um 3 Sekunden hinter dem Tagesschnellsten, seinem Ex-Formel-1-Kollegen Luca Badoer im Ferrari, und 2,3 Sekunden hinter dem künftigen McLaren-Stammpilot Lewis Hamilton im zweiten Testboliden der britisch-deutschen Allianz zurückblieb, mag für so manchen seiner Fans mehr nach einer enttäuschenden Spazierfahrt als nach einer pfeilschnellen Jagd nach der letzten Tausendstelsekunde aussehen. Seinem 18. und letzten Platz empfand Mika Häkkinen jedoch keineswegs als Überraschung:

"Ich hatte nicht erwartet, von Beginn an schnell zu sein - schließlich ist Barcelona sowohl für das Auto als auch für den Fahrer eine anspruchsvolle Strecke", berichtet der Doppelweltmeister von seinen gedämpften Erwartungen nach fünf Jahren Formel-1-Pause. Mika Häkkinen ließ es gemäßigt angehen: "Es hat einige Runden gedauert, bis ich den Speed wiedergefunden habe, aber dies haben wir alle auch so erwartet." Und wenngleich Häkkinen das Limit seines Leihfahrzeugs erwartungsgemäß nicht ausreizen konnte, glaubt der HWA-Pilot, seinem langjährigen Team einen nützlichen Dienst erwiesen zu haben:

"Auch wenn mir der Test viel Spaß gemacht hat, hatte ich zugleich eine ernsthafte Aufgabe für das Team zu erledigen, denn jede Rückmeldung, die ich auf Basis der heutigen Erfahrungen geben konnte, wird dem Team bei der Vorbereitung auf die Saison 2007 helfen." Und sollte 2007 zum ersten Mal seit 1999 ein McLaren-Pilot zu Titelehren kommen, dürfte sich Häkkinen zumindest einer symbolträchtigen Mitarbeit bei der Kür seines weltmeisterlichen Nachfolgers rühmen...