Schon im Anschluss an das Zandvoort-Rennen 2005 berichteten wir Ihnen von einem "Streit unter Männern", der nach einer Kollision Bernd Schneiders und des damaligen Audi-Jahreswagenpiloten Rinaldo Capello traditionsgemäß zwischen Audi- und Mercedes-Lager entfacht war. Auch in diesem Jahr hielt sich die Harmonie am Rennsonntag in Grenzen, nachdem sich gestern bereits Audi über das Verhalten Bruno Spenglers im Qualifying beklagt hatte.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug fand im Gespräch mit uns deutliche Worte. "Was natürlich gar nicht geht, sind die vielen Strafen, die immer uns treffen - Margaritis gestern und uns heute", fasst Haug ein Sammelsurium an Strafen für Mercedes-Piloten zusammen, das mit der Rückversetzung Alexandros Margaritis' auf den letzten Startplatz eröffnet wurde, mit einer Durchfahrtsstrafe für Mika Häkkinen seinen Lauf nahm und erst mit einer weiteren Drive-through-Penalty für Jamie Green endete.

"Wer sich das Video ansieht, wird sehen, was zwischen Ekström und Green Sache war. Wir fahren hier ein Rennen und keinen Blumenkorso", entschuldigt Haug die Kollisionen Greens mit Mattias Ekström und Häkkinens mit Christian Abt. Letzterer hatte in der ARD-Übertragung des siebten Saisonlaufs anschließend mit verbalen Angriffen in Richtung Mercedes weiteres Öl ins Feuer gegossen. Verständnis für den Bayern, der noch auf dem Norisring mit mehreren Feindberührungen für Furore gesorgt hatte, hatte der Schwabe nicht:

"Ich bin auch kein Freund der Leute, die dann sagen, dass wir am lautesten schreien. Da muss man sich an die eigene Nase fassen, dann kehrt wieder Ruhe ein." So versucht der Mercedes-Sportchef, im zunehmend hitziger werdenden Kampf zwischen Audi und Mercedes abschließend Gelassenheit zu demonstrieren: "In der Ruhe liegt die Kraft - wir müssen ein wenig den Dampf herausnehmen."