Während Vanina Ickx mit Blick auf ihren 19. Startplatz bereits Grund zum "Feiern" sah und die Party nun - nachdem sie infolge der Rückversetzung Alexandros Margaritis' Position 18 erbte - möglicherweise bis morgen um 14.00 Uhr ausgedehnt wird, empfand Teamkollege Nicolas Kiesa sein Qualifying, das ihm zunächst Platz 18, nach der Strafe für dem Mercedes-Piloten nun Platz 17 bescherte, als "desaströs" - so zumindest beschrieb der Däne seine Gefühlslage während des Qualifyings. Die Ansprüche jenes Fahrerduos, das die beiden 2004er-Audi pilotiert, klaffen weit auseinander...

"An diesem Wochenende habe ich versucht, noch härter zu pushen als beim letzten Mal", beschreibt der Ex-Formel-1-Pilot uns gegenüber seine Zielsetzung nach dem gelungenen Debüt auf dem Nürburgring, bei dem er im Qualifying auf Anhieb alle drei 2004er-Kollegen hinter sich ließ. Durch siebte und achte Plätze in der ersten und dritten Testsession sah er sich bestätigt: "Man konnte heute Morgen im freien Training und gestern sehen, dass es für mich möglich war, Schnellster unter den 2004er-Fahrzeugen zu werden."

Was in der Theorie logisch erschien, scheiterte an der Praxis. "Im Qualifying kamen leider zu Beginn meiner Runde drei Mercedes vor mir aus der Boxengasse - und sie waren nicht so kooperativ zu mir...", schildert Kiesa einen seiner späteren Rundenjagd hinderlichen Vorfall, der mit einer um Nuancen früheren Warnung durch den Kommandostand aus seiner Sicht hätte verhindert werden können, "ich habe keine gute Runde erwischt. Ich wusste, dass das der Start eines desaströsen Qualifyings wird..."

Objektiver betrachtet hält sich das Desaster durchaus in Grenzen, stellt sich doch die Frage, ob Kiesa neben Susie Stoddart und Vanina Ickx auch den nun von Platz zwölf startenden Mathias Lauda in der Zeitenliste hätte abfangen können. Für das Rennen jedoch stellt dies durchaus das Ziel des ehrgeizigen Dänen dar. "Ich weiß, dass es morgen möglich ist, schneller als die anderen Fahrer der 2004er-Fahrzeuge zu sein. Theoretisch müsste ich ein paar Plätze gutmachen können", glaubt Kiesa, schenkt aber der Praxis nach der heutigen Enttäuschung mehr Beachtung als zuvor: "Aber ich weiß noch nicht, wie gut die Mercedes nach acht oder neun Runden auf demselben Reifensatz noch sind..."