Wie kann man sich besser zurückmelden als mit einer Pole Position, wenn im Rennen zuvor so wirklich gar nichts gehen wollte. Das dachte sich wohl auch Tom Kristensen auf dem Nürburgring und blies im Qualifying zum Großangriff. Und tatsächlich, die Rechnung schien aufzugehen. Bestzeit und die Uhr für die Session war schon heruntergetickt. Aber es kam dann doch anders.

"Ich dachte wirklich, ich hätte die Pole Position, nachdem mich das Team über Funk informiert hat. In der letzten Sekunde habe ich sie dann doch noch verloren, weil Spengler im letzten Sektor plötzlich viel schneller war. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat", meinte Kristensen nachdem ihm doch noch der erste Startplatz abhanden gekommen war.

Dennoch war das ganze kein Drama für die Mannschaft mit den vier Ringen. Denn die Audis waren mit ihrer Konkurrenz von Mercedes auf Augenhöhe. Auch Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich sah das so: "Die Autos an der Spitze liegen extrem dicht zusammen, und wir sind bei diesem Tempo dabei. Das wird sicherlich ein enges Rennen."

Für Mattias Ekström war es bereits am Samstag eine ganz enge Geschichte, aber keine mit schlechtem Ende. "Nachdem wir gestern einen schwierigen Tag hatten, bin ich mit meinem fünften Platz zufrieden", meinte der Schwede. Er konnte auch gleich den Grund nennen warum es, zumindest für ihn, nicht weiter nach vorne gegangen war: "Wenn es ins Qualifying der DTM geht und du auf der Pole Position stehen willst, musst du hundertprozentig aussortiert sein. Und das waren wir heute nicht."

Einer der im Qualifying und auch danach recht sortiert wirkte, war Christian Abt. Mit seinem 2005er A4 DTM stellte er sich auf Startplatz sieben und damit mitten in die Phalanx der 06er-Autos. Auf die "Pole Position" unter den Vorjahreswagen fehlten ihm zwei Zehntel, was ihn aber nicht weiter zu stören schien: "Es war heute wichtig fürs Team, dass wir mal in den Top Acht dabei sind. Wir haben schon im freien Training angedeutet, dass eine gute Platzierung möglich ist." Mit der heutigen Leistung und vier Autos unter den ersten Acht, hat Audi auch insgesamt gezeigt, dass am Sonntag mit ihnen zu rechnen ist.

Das übrigens auch in der super-inoffiziellen Wertung der 04er-Jahreswagen. Dort steht nämlich Neuling Nicolas Kiesa als 17. auf dem besten Startplatz. Eine Pole Position hat Audi an diesem Samstag auf dem Nürburgring also doch geholt.