Turbulentes DTM-Qualifying am Samstag auf dem Red Bull Ring in Spielberg: Rene Rast erzielte die 23. Pole Position seiner DTM-Karriere - Platz zwei in der ewigen Statistik - sowie seine dritte in der laufenden Saison. Die Audi-Stärke kam eher überraschend, schließlich hatte sich gerade das Abt-Team im Vorfeld des Rennwochenendes nicht allzu viele Chancen ausgerechnet. Allerdings wird er aufgrund einer 3-Platz-Gridstrafe wegen der Kollision mit Nick Cassidy in Spa nur von Platz vier starten.

Deshalb wird Cassidy mit seinem Ferrari 488 GT3 von AF-Corse im Rennen von der Pole Position starten. Neben ihm wird Nico Müller aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen. Die zweite Startreihe belegen die Abt-Teamkollegen Riccardo Feller und der zurückversetzte Rast. Die Top-10 vervollständigen Felipe Fraga, Titelanwärter Mirko Bortolotti und das Mercedes-Quartett bestend aus Arjun Maini, Lokalmatador Lucas Auer, DTM-Champion Maximilian Götz und Maro Engel.

Hier starten die Meisterschaftsanwärter

Ein bitteres Qualifying erlebte der DTM-Meisterschaftsführende Sheldon van der Linde aus dem BMW-Kundenteam Schubert Motorsport. Trotz der prophezeiten BMW-Stärke konnte er sich lediglich auf dem 17. Platz qualifizieren. Besser sieht es für seine Meisterschaftskonkurrenten aus: Rast (P4), Bortolotti (P6) und Auer (P8) und starten alle aus den ersten vier Startreihen.

Fraga zur Halbzeit vorne

Zur Halbzeit konnte sich Felipe Fraga die Bestzeit sichern. Hinter ihm reihten sich die Meisterschaftsanwärter Rene Rast und Lucas Auer ein. Bemerkenswert: Sheldon van der Lindes bis dahin beste Rundenzeit wurde aufgrund eines Track-Limit-Vergehens gestrichen.

Leon Köhler bester BMW

Überraschen konnte auch Esteban Muths Ersatzmann Leon Köhler. Der junge Deutsche qualifizierte sich auf Platz 12 und damit vor seinen Markenkollegen Sheldon van der Linde (P17), Marco Wittmann (P19) und Phillip Eng (P24).

Viele Strafen aus Spa

Aufgrund verschiedenster Vergehen werden Laurens Vanthoor (P20), Clemens Schmied (P16) und Marco Wittmann (P19), genauso wie Rene Rast (P1) um drei Plätze nach hinten versetzt.

Die Stimmen zum Qualifying:

"Brutal, damit hatten wir nicht gerechnet", sagte Rast bei ProSieben. "Ich hatte eine gute Runde und Windschatten von einem anderen Audi. Die drei Punkte für die Pole nehmen wir mit, aber beim Start stehen wir nur auf P4. Trotzdem ist die zweite Startreihe gut. Sheldon und Mirko stehen hinter mir, da können wir gute Punkte gutmachen. Die kühlen Temperaturen haben uns ein bisschen in die Karten gespielt."

Auer: "Wir waren einfach zu langsam heute. Dabei hat die Balance gepasst. Der Audi geht hier offenbar ziemlich gut..." Überraschend für den Österreicher? "Da wird im Vorfeld ja immer mal gerne ein bisschen Politik gemacht."

"Ich weiß nicht, was los war", grübelte Sheldon van der Linde. "Wir hatten auf einmal keine Vorderachse. Alle BMW stehen hinten. Ich hoffe, da wird noch was geändert. Für mich war das extrem enttäuschend. Jeder dachte, dass wir hier schnell sind, deshalb wurden wir heute anscheinend ein bisschen zu viel eingebremst. Für mich ist das ärgerlich, aber ich gebe nicht auf."

"Ein überraschendes Ergebnis", meinte der zweifache DTM-Vizemeister Müller. "Bei der Kälte scheint unser Auto hier im Vergleich zur Konkurrenz ganz gut zu funktionieren. Aber andere kommen besser den Berg hoch beschleunigen, da müssen wir die Ellbogen auspacken."