Nur wenige Tage bevor die DTM ihr heißes Debüt in Imola feiert, sprach Alpha Tauri AF Corse-Pilot Felipe Fraga über seinen Ausfall vor Rennen eins am Lausitzring. Im Q2 ging der Ferrari 488 GT3 Evo des 26-Jährigen plötzlich in Flammen auf. Obwohl sich Fraga blitzschnell den Feuerlöscher eines Streckenposten schnappte, blieb von seinem Boliden nicht viel übrig.

Die Teilnahme an beiden Rennen ging für den Brasilianer in Rauch auf. Damit reist Fraga mit 20 Punkten auf Rang acht der Meisterschaft nach Imola. Auch Teamkollege Nick Cassidy hatte in der Lausitz Pech. Der Teilzeit-DTM-Pilot mit Erst-Cockpit in der Formel E schied in Rennen zwei mit einem Reifenschaden aus. Cassidys Bolide blieb jedoch unversehrt.

Der Fraga-Ferrari wiederum musste ausgetauscht werden. "Ich weiß nicht, was zum Unfall geführt hat und ich weiß auch nicht, welche Teile ins neue Auto übernommen wurden", so der Brasilianer in einer Pressekonferenz am Mittwoch vor dem Rennwochenende in Imola. Mit dem Feuer-Drama hat Fraga jedoch schnell wieder abgeschlossen: "Das war ziemlich schlimm. Aber ich habe das schon wieder vergessen, es geht weiter. Wir haben ein neues Auto für Imola."

Für den Aufbau des neuen Boliden mussten die AF-Corse-Mechaniker wohl einige Überstunden einlegen. Denn das italienische Team stürzte sich unmittelbar nach dem Besuch in der Lausitz in die Vorbereitungsphase für die 24h von Le Mans. "Das gesamte Team war in Le Mans und sie haben hart gearbeitet. Einige Mechaniker sind direkt von Le Mans in die Werkstatt gefahren, um mein neues Auto zusammen zu bauen. Es war eine Menge Arbeit, das Auto wieder auf die Strecke zu bringen. Alle sind sehr müde", sagte Fraga.

Fragas Ferrari 488 GT3 Evo., Foto: DTM
Fragas Ferrari 488 GT3 Evo., Foto: DTM

DTM: AF Corse mit großen Zielen

Beim AF Corse-Team ist nach der harten Arbeit jedoch kein Zeichen von Müdigkeit zu erkennen. Mit den Positionen zwei und drei in der LMGTE-Pro-Wertung in Le Mans haben die Italiener neue Hoffnung geschöpft. "Wir sind bereit für Imola. Ich habe gute Erinnerungen an GT-Rennen auf dieser Strecke, und ich kann es kaum erwarten, in Italien einen Ferrari zu fahren! Ich bin wirklich motiviert, nach Runde 2 ein großartiges Comeback zu geben, und ich hoffe, dass wir viele Punkte holen, um für den Rest der Meisterschaft mitmischen zu können", sagte Fraga.

Die Chancen auf Punkte stehen gar nicht so schlecht für den Brasilianer. Denn der AF Corse-Pilot ist einer der Fahrer, der schon ein Rennen in einem GT3-Boliden auf der Traditionsstrecke in Imola absolvierte. 2020 fuhr Fraga in der GTWC mit einem Mercedes-Boliden auf Platz zwei. "Es wäre etwas Besonderes für mich und Ferrari, in Imola ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das gesamte AF-Corse-Team wäre begeistert. Ich hoffe auf ein Podium", sagte Fraga selbstbewusst.

Auch Cassidy möchte Punkte sammeln, bevor der Neuseeländer sein Cockpit bei der übernächsten Station am Norisring wegen einer Überschneidung mit der Formel E erneut abgibt. "Ich kann es kaum erwarten, mein zweites DTM-Wochenende in dieser Saison in Imola zu fahren. Ich denke, der Lausitzring war positiv und gleichzeitig frustrierend, in Imola wollen wir definitiv mehr Punkte holen. Wir sind zuversichtlich, was unseren Speed angeht, und wieder einmal wird es ein Wochenende sein, an dem wir versuchen werden, alles zusammenzubringen. Wenn uns das gelingt, bin ich mir sicher, dass wir ziemlich stark sein werden - wir sind voll fokussiert, sehr gut vorbereitet und freuen uns auf die Herausforderung", sagte Cassidy.