Nach dem Istanbul-Rennen entstieg ein tief enttäuschter Mattias Ekström seinem vermutlich nach der Kollision mit Jamie Green am Unterboden beschädigten Audi A4: In der Türkei erlebte der Schwede seine erste Nullrunde seit mehr als zwei Jahren - und das ausgerechnet in der heißesten Phase des Titelkampfes. Angesichts eines Rückstands von neun Punkten auf Gary Paffett bei einem verbleibenden Rennen erscheint die Titelverteidigung für Ekström nahezu unmöglich.

Und obwohl den britischen Rivalen angesichts der besseren Siegesbilanz somit nur noch ein Punkt vom Titelgewin trennt, ist der 27-Jährige vom Aufgeben dennoch weit entfernt; zu groß ist der Ehrgeiz, nach Bernd Schneider der erst zweite Pilot zu werden, der seinen DTM-Titel in der darauffolgenden Saison verteidigte. "Es [das Istanbul-Rennen, d. Red.] war ein gutes Beispiel dafür, wie schnell sich das Blatt im Motorsport wenden kann. Aber so schnell es sich in die eine Richtung wenden kann, so schnell kann es auch in die andere Richtung gehen", gab Ekström gegenüber DTM-news zu Protokoll.

"Mercedes und Gary sollten sich nicht zu sicher fühlen, denn ich werde bis zur letzten Runde des Jahres kämpfen", sendet der mittlerweile achtfache DTM-Sieger eine Kampfansage in Richtung der Stuttgarter aus. Mit der Titelverteidigung hat sich Ekström auf dem Hockenheimring, der als traditionelles Mercedes-Terrain gilt, ein hohes Ziel gesetzt. Ein Ziel, das ohne technischen Defekt an Gary Paffetts C-Klasse kaum zu verwirklichen sein dürfte; es sei denn, einem Opel-Piloten - oder brisanterweise einem Audi-Fahrer - passierte mit Paffett in Hockenheim ein ähnliches Missgeschick, wie es Jamie Green im Istanbul Speedpark mit Ekström unterlief...

Was seine motorsportliche Zukunft betrifft, so ist sich der langjährige Audi-Pilot noch unschlüssig: "Im Moment zählt nur das DTM-Finale, Pläne für danach habe ich nicht." Doch selbst wenn die Saison mit der Enttäuschung eines Paffett-Titels enden sollte; die in der Vergangenheit beliebte Spekulation, wonach Mattias Ekström künftig in der Rallye-WM bei Audi-Konzernschwester Škoda sein Glück versuche, erscheint angesichts eines solchen Statements eher abwegig: "Die DTM ist eine tolle Serie, Audi eine tolle Mannschaft, der A4 ein super Auto – ich wüsste nicht, was es für einen Motorsportler Besseres geben könnte."