Zwei Opel in der zweiten Hälfte der Top Ten, zwei weitere Vectra GTS, die den Sprung in die Super Pole verfehlten. Im Grunde ein altbekanntes und nicht weiter ungewöhnliches Bild - wären da nicht die Vorstellungen der vergangenen beiden Rennwochenenden gewesen: Jeweils mit zweiten und dritten Rängen schien Opel eine beachtliche Steigerung im Qualifying zu demonstrieren, die man im Rennen mit einem podest- und siegfähigen Vectra zu bestätigen wusste.

So überrascht die heutige Qualifying-Performance, die zwar alles andere als katastrophal, jedoch eher mittelmäßig erschien, durchaus ein wenig: Mit den Rängen sieben und neun brachten es Marcel Fässler und Manuel Reuter vergleichsweise knapp in die Top Ten, Laurent Aiello kam nicht über Platz elf hinaus, Heinz-Harald Frentzen wurde im letzten Moment von Jean Aleis aus den Top Ten gedrängt - was mit einem nicht fehlerfreien letzten Anlauf des Mönchengladbachers nicht rückgängig gemacht werden konnte.

Anschließend blieb Marcel Fässler nur infolge eines Fahrfehlers Tom Kristensens von der roten Laterne in der Super Pole verschont; Manuel Reuter gelang eine durchaus überzeugende Runde, die ihm immerhin zu Platz sechs gereichte. Schließlich standen für Opel in der Startaufstellung die Plätze sechs, neun, elf und zwölf zu Buche; eine Leistung, deren Deutung durchaus Rätsel aufgibt. So konnten die Rüsselsheimer den im Vergleich zu Audi und Mercedes 40 Kilogramm betragenden Gewichtsvorteil ausgerechnet auf der langen Berg- und Talbahn in Istanbul nicht in vordere Plätze umsetzen.

Andererseits gab es von Seiten der Piloten keinerlei Klagen über das Handling ihre Vectra GTS, der seinerseits dem aktuellen Audi A4 DTM durchaus ebenbürtig erschien: Und so liegt die Vermutung nahe, dass die vergleichsweise schwachen Ergebnisse nicht aus einem Rückfall in die Prä-Zandvoort-Ära resultieren, sondern vielmehr aus der beeindruckend guten Leistung von Mensch und Maschine bei der Stuttgarter Konkurrenz. Der Effekt geschwundener Podestchancen bleibt allerdings derselbe...