Der Startschuss für die DTM-Saison 2021 ist am Freitagmittag in Monza offiziell gefallen. Im 1. Training auf dem italienischen Formel-1-Kurs nahmen Piloten von fünf unterschiedlichen Marken zum ersten Mal in der Geschichte der Traditionsserie eine Session mit GT3-Rennwagen in Angriff.

Bei hochsommerlichen Temperaturen sicherte sich DTM-Rückkehrer Maximilian Götz die erste Bestzeit der neuen DTM-Ära. Der Pilot aus dem Mercedes-Team HRT umrundete den 5,793 km langen Kurs in 1:47.624 Minuten als Schnellster. Mit wenigen Hundertstelsekunden Rückstand folgte das Ferrari-Duo um Ex-Formel-1-Fahrer Alex Albon (1:47.646) und AF-Corse-Teamkollege Liam Lawson (1:47.670) auf den Plätzen zwei und drei.

Der ehemalige Formel-1-Fahrer Albon, der ursprünglich Red Bull beim F1-Rennen in Frankreich hätte begleiten sollen, dann aber die Freigabe für Monza erhielt: "Das 1. Training ist nicht repräsentativ. Es gibt hier ein paar Jungs, die viel schneller fahren könnten. Das sehen wir dann morgen im Qualifying. Ich bin ein bisschen besorgt, aber genauso gespannt!"

DTM-Auftakt: Top-5 innerhalb einer Zehntel

Die engen Zeitanstände im 1. Training machen Lust auf mehr: Spitzenreiter Götz und den Fünftplatzierten Teamkollegen Vincent Abril (HRT-Mercedes) trennte gerade einmal eine Zehntelsekunde! DTM-Vizemeister Nico Müller führte den einzigen Audi R8 LMS GT3 in den Top-5 auf den vierten Platz mit einem Rückstand von nur 0,064 Sekunden. "Ich war nicht ganz sicher, ob die BoP schon direkt passen würde, aber die Zeiten schauen gut aus", sagte DTM-Boss Gerhard Berger in einer ersten Reaktion am Sat.1-Mikro.

Daniel Juncadella (GruppeM-Mercedes), Sheldon van der Linde (ROWE-BMW) und Paffett-Ersatzmann Maximilian Buhk (Mücke-Mercedes) komplettierten die Top-8. Die beiden Rookie-Damen im Feld, Sophia Flörsch (Abt-Audi) und Esmee Hawkey (T3-Lamborghini) beendeten das 45-minütige Training auf den Plätzen 16 und 17. "Das war das 1. Training, da fährt jeder sein eigenes Programm", so Flörsch. "Das haben wir auch gemacht. Man weiß nie, wie viel die anderen zeigen. Morgen im Qualifying legen alle die Karten auf den Tisch."

Für den ersten Ausrutscher des Tages sorgte Marco Wittmann. Der zweifache DTM-Champion in Diensten von Walkenhorst Motorsport kam in der Parabolika-Kurve von der Strecke ab, konnte die Fahrt im BMW M6 GT3 aber fortsetzen.

DTM-Doppelchampion Marco Wittmann im Monza-Interview (22:59 Min.)

Winward-Team spart Reifen im 1. Training

DTM-Rookie Esteban Muth (T3-Lamborghini) nahm das Training mit seinem GT3-Huracan erst zehn Minuten vor dem Sessionende auf, während Philip Ellis (Winward-Mercedes) mit seinem Mercedes-AMG GT3 überhaupt nicht auf die Strecke fuhr. Winward-Teamkollege Lucas Auer kam nicht über eine einzige Installationsrunde hinaus.

Ein Winward-Teamsprecher an der Strecke zu Motorsport-Magazin.com: "Wir hatten keinen Grund, rauszufahren, weil wir Reifen sparen wollen. Es geht darum, dass wir diese Reifen auch bei den nächsten Events nutzen können. Zudem hatten wir erst kürzlich einen Test bei ähnlichen Bedingungen wie heute." Ein Satz der S8M-Reifenmischung von Michelin schlägt nach unseren Informationen mit 2.000 Euro zu Buche.

Lucas Auer bestätigte später in der DTM-Pressekonferenz: "Wir waren vor eineinhalb Wochen hier und haben getestet. Mit unserem Setup sind wir sicher. Deshalb haben wir entschieden zu warten, bis die Reifen mehr Grip bekommen. Schauen wir mal, wie das läuft. Die Antwort darauf erhalten wir dann im Qualifying."

Das 2. Training der DTM in Monza beginnt am heutigen Freitag um 16:10 Uhr (im Livestream auf der ran-Webseite). Das erste von zwei Rennen an diesem Wochenende beginnt am Samstag zur gewohnten DTM-Zeit um 13:30 Uhr (live im TV bei Sat.1).