Aus dem erhofften fünften Sieg auf dem EuroSpeedway Lausitz wurde die zweite Niederlage, aus der Meisterschaftsführung Gary Paffetts ein zweiter Gesamtrang, aus dem ohnehin schon recht großen Rückstand in der Markenwertung ein noch größerer: Enttäuschung überwiegt bei Mercedes, nachdem man der Favoritenrolle in der Lausitz nicht gerecht werden konnte.

Bereits das Qualifying war weniger gut ausgegangen als erhofft: Zwar fuhr Jamie Green ein Mercedes-Pilot erwartungsgemäß die Pole Position ein, insgesamt gelangten jedoch nur drei C-Klasse-Fahrer in die Super Pole. Insbesondere Gary Paffett konnte mit seinem siebten Rang in der Startaufstellung - zwei Plätze hinter Titelverteidiger Mattias Ekström - nicht zufrieden sein.

Jamie Green konnte die Pole Position nicht umsetzen, Foto: Sutton
Jamie Green konnte die Pole Position nicht umsetzen, Foto: Sutton

Auch im Rennen herrschte zunächst Ernüchterung: Sowohl Jamie Green als auch Mika Häkkinen erwischten einen schlechten Start, infolge dessen das Opel-Duo Heinz-Harald Frentzen und Manuel Reuter die Spitze übernahm. Mattias Ekström machte derweil einen Satz nach vorne und übernahm Rang drei. Erst allmählich mischte sich auch Gary Paffett in die Spitzengruppe und brachte Ekström in Bedrängnis - ohne Erfolg. Auch die ersten Boxenstopps, sowohl von Ekström als auch von Paffett in Runde sechs in Angriff genommen, brachten keine Veränderung. Während man sich bei Opel infolge eines weit hinausgezögerten die Podestchancen zunichte machte, hing Paffett hinter seinem schwedischen Rivalen weiterhin fest.

Auch der zweite Boxenstopp, den Paffett eine Runde später als Ekström in Angriff nahm, schaffte keine Abhilfe. So blieb für Paffett bis zum Ende des Rennens die Rolle des Jägers, die er zwar insbesondere auf der Start-/Ziel-Geraden, wo er sich Runde für Runde im ekströmschen Rückspiegel bemerkbar machte, ausfüllte, jedoch nicht in den Part des Gejagten umwandeln konnte. Für seine Markenkollegen verlief der neunte Saisonlauf größtenteils miserabel: Während Mika Häkkinen in eine Kollision mit Christian Abt verwickelt war, Jean Alesi sich vier Runden vor Schluss bei einem Rempler gegen Heinz-Harald Frentzen eine Durchfahrtsstrafe einhandelte und Bernd Schneider einen Reifenschatten erlitt, schied Pole-Setter Jamie Green mit technischem Defekt aus. Jubeln durfte lediglich Bruno Spengler, der in seiner Vorjahres-C-Klasse des Persson-Teams mit Rang sechs seine ersten DTM-Punkte einfuhr.

Jean Alesi war gleich mehrfach in Unfälle verwickelt, Foto: Sutton
Jean Alesi war gleich mehrfach in Unfälle verwickelt, Foto: Sutton

Insgesamt blieb das Mercedes-Resultat zwar weit hinter den Erwartungen zuück, demonstriert allerdings nicht die eigentliche Performance der Stuttgarter: Zwar machten sich erwartungsgemäß die Fortschritte bei Audi und Opel bemerkbar, so dass sich Mercedes weitaus weniger dominant präsentierte als im Frühjahr, die Rolle der stärksten Kraft blieb den Stuttgartern jedoch auch im Rennen. So scheiterte zwar Gary Paffett angesichts eines überraschend geringen Topspeedvorteils bei den zahllosen Versuchen, Mattias Ekström am Ende der Start-/Ziel-Geraden zu überholen, dass der Brite auch in der Lausitz den Ton hätte angeben können.

Trotz alledem darf sich Gary Paffett über seine acht Punkte freuen, offenbarte er doch erneut einen für ihn mittlerweile beinahe typischen Fehler: So überschritt der siegreiche Brite beim Ausfahrt aus der Box wieder einmal die weiße Linie - ein weiterer Boxenbesuch zum Verbüßen einer Durchfahrtsstrafe blieb im überraschenderweise aber erspart...