DTM Zolder: Feuer-Unfall und Dreifach-Crash im Video: (02:06 Min.)

Als BMW-Fahrer hat man es nicht leicht in der DTM-Saison 2020. Als würde die über weite Strecken mangelnde Performance nicht schon ausreichen, kam es beim Sonntagsrennen in Zolder auch noch zu einem Unfall zwischen Markenkollegen. Die beiden Österreicher Philipp Eng und Lucas Auer kollidierten in der Anfangsphase, sorgten für einen Doppelausfall und Engs BMW zeitgleich für die spektakulärsten Bilder des Tages.

In Folge des Crashs kurz nach einer Safety-Car-Phase in Runde 7 fing Engs blauer M4 plötzlich Feuer, Flammen loderten aus dem vorderen linken Radkasten hervor. Der 30-Jährige konnte das Auto rechtzeitig abseits der Strecke an einem Marschall-Posten parken, wo das Streckenpersonal mit Feuerlöschern anrückte. Eng blieb unverletzt und konnte rechtzeitig aus dem Cockpit steigen, bevor sich Rauch im Innern ausbreitete.

Eng: Sah schlimmer aus als es war

"Ich habe die Ruhe bewahrt und bin so schnell wie möglich aus dem Auto raus", sagte er im Anschluss. "Das lief alles ziemlich kontrolliert ab. Im Fernsehen sah es viel schlimmer aus als es eigentlich war. Im Auto war kein Rauch und mir geht es gut." Eng bedankte sich beim Streckenpersonal für den schnellen Einsatz, um einen noch größeren Schaden am BMW zu verhindern.

Den vorangegangenen Unfall zwischen ihm und Auer schaute sich die Rennleitung im Anschluss zwar noch einmal genauer an, Konsequenzen gab es jedoch nicht. Die folgenreiche Kollision ereignete sich ausgangs der dritten Kurve, nachdem Auer zwei Kurven zuvor beim Re-Start einen Treffer von Audi-Hintermann Benoit Treluyer erhalten hatte. Der Ersatzmann von Loic Duval beschädigte sich dabei den Wasserkühler seines Autos und fiel aus. "Das Auto vor mir hat früher gebremst als ich erwartet hatte", sagte der DTM-Debütant.

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Auer hebt ab

Im Anschluss fuhr Eng auf der Innenseite der Fahrbahn, Auer links davon. Beim Kontakt verhedderten sich die Räder beider BMW, Auer hob sogar kurz mit der rechten Fahrzeughälfte vom Boden ab und musste durchs Kiesbett. Der DTM-Rückkehrer schaffte es aus eigener Kraft zurück an die Box, musste wegen eines Schadens an der Aufhängung jedoch aufgeben.

"Wir waren beide verantwortlich", meinte Auer anschließend. "Wir müssen sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Und es wird auch nicht mehr vorkommen. Wir schauen uns alles noch mal zusammen an und finden eine Einigung. Das sollte dann reichen." Ähnlich klang es bei Eng: "Ich war auf der Innenseite und wollte innen bleiben. Ich habe mehr eingelenkt als üblich, um genug Platz zu lassen. Eine sehr unglückliche Situation."

Das chaotische Zolder-Rennen hätte mit einer mutigen Strategie - siehe Robert Kubicas Podestplatz - die Möglichkeit für eines der seltenen BMW-Highlights 2020 geboten, an der Gesamtsituation aber nicht viel geändert. Zwei Rennen vor dem Saisonende belegen Auer und Eng die Plätze elf und zwölf in der Meisterschaft. Weniger Punkte aus dem BMW-Werkskader hat nur Jonathan Aberdein, der am Sonntag in Folge eines ausgelösten Dreifach-Unfalls mit Robin Frijns und Fabio Scherer ausfiel.