DTM 2020 Nürburgring: Sonntagsrennen als Video-Zusammenfassung (03:45 Min.)

Robin Frijns hat das Sonntagsrennen der DTM auf dem Nürburgring gewonnen und Audi damit den achten Saisonsieg beschert. Der Niederländer stand eine Woche nach seinem Debüterfolg in Assen zum zweiten Mal in der Tourenwagenserie ganz oben auf dem Podest. Für den Autobauer aus Ingolstadt war es saisonübergreifend der sechste Sieg in Folge auf dem Eifel-Kurs.

Mit seinem siebten Podestplatz im zehnten Rennen des Jahres verkürzte Frijns den Rückstand in der Meisterschaft auf Nico Müller. Der Schweizer lag nach dem dominanten Vortagessieg auch am Sonntag lange Zeit auf Siegkurs, bis er in der zweiten Rennhälfte nach den Boxenstopps überraschend an Pace verlor und zurückfiel.

Müller überquerte die Ziellinie auf dem 5,148 Kilometer langen Grand-Prix-Layout nur als Fünfter. In der Schlussphase konnte sich der Meisterschaftsführende zunächst nicht gegen den amtierenden Champion Rene Rast wehren, der wie am Samstag den zweiten Podestplatz errang. Im ersten Rennen auf dem Nürburgring hatte Rast von einem späten Abflug von Frijns profitiert, der nicht über Platz fünf hinausgekommen war.

Müller gelang es in der vorletzten Runde auch nicht, Audi-Markenkollege und Phoenix-Pilot Mike Rockenfeller hinter sich zu halten. Der frühere DTM-Champion holte als Dritter den ersten Podestplatz in der laufenden Saison sowie den 31. Seiner DTM-Karriere. Rockenfellers Teamkollege Loic Duval ließ Müller wenig später ebenfalls hinter sich und wurde Vierter.

Mit Müller auf Platz fünf errang Audi den vierten Fünffachsieg in der DTM-Saison 2020. BMW-Youngster Sheldon van der Linde, Jamie Green und Jonathan Aberdein komplettierten die Top-8 des zehnten Saisonrennens.

Müller am Sat.1-Mikro: "Wahrscheinlich war es ein Sensor-Problem, nach dem Stopp habe ich Leistung verloren und es wurde immer schlimmer. Dann hatte ich leider stumpfe Waffen. Wahrscheinlich hat der Temperatur-Sensor den Geist aufgegeben. Dann geht der Motor in den Safety-Modus, wenn er zu hohe Temperaturen ausliest. Ich bin mir sicher, dass wir ansonsten auch heute dicke Punkte eingefahren hätten und mindestens Zweiter hinter Robin gewesen wären."

Audi-Motorsportchef Dieter Gass: "Fünf Audis auf den ersten fünf Plätzen und der sechste auf P7: ein sehr gutes Gesamtergebnis. Ich freue mich für Robin und seinen zweiten Sieg. Für Nico tut es mir leid. Er hatte ein Problem an seinem Auto. Die Motortemperaturen gingen hoch, dadurch verlor er Performance. Er hat sich aber nicht beirren lassen und noch Punkte geholt."

BMW Motorsport-Direktor Jens Marquardt: "Wir wollen nicht um die Plätze fünf bis zehn, sondern um die auf dem Podium kämpfen. Da ist einfach noch ein Gap da, aber das müssen wir im Qualifying aussortieren. Unsere Autos waren zwar eng beisammen, aber der Abstand zu Audi war noch mal größer als gestern. Die Renn-Pace ist einigermaßen nah dran, aber im Qualifying passt es nicht."

Am kommenden Wochenende gastiert die DTM zum sechsten Lauf der Saison 2020 erneut auf dem Nürburgring. Beim zweiten Antritt in der Eifel kommt wieder das aus den letzten 18 Jahren bekannt Sprint-Layout mit einer Streckenlänge von 3,629 Kilometern zum Einsatz. In der Eifel warten die Saisonrennen elf und zwölf von 18. Der Nürburgring II bildet den Abschluss eines Triple-Headers, den die DTM vor einer Woche im niederländischen Assen begonnen hatte.

DTM 2020: Fahrer-Meisterschaft nach 10/18 Rennen (Top-5)

PositionFahrerHerstellerPunkte
1Nico MüllerAudi205
2Robin FrijnsAudi176
3Rene RastAudi159
4Loic DuvalAudi85
5Mike RockenfellerAudi79

DTM 2020: Hersteller-Meisterschaft nach 10/18 Rennen (Top-5)

PositionHerstellerPunkte
1Audi690
2BMW290

DTM Nürburgring: So lief das Sonntagsrennen

Die Startaufstellung: Nico Müller eroberte seine zweite Pole Position in der Eifel sowie die dritte in der laufenden Saison. Audi errang damit zum zehnten Mal 2020 sowie saisonübergreifend zum 17. Mal den ersten Startplatz. Mit Robin Frijns (+0,138 Sek.) belegte das Audi Sport Team Abt Sportsline vor Rene Rast (+0,245 Sek.) die erste Startreihe. Bestplatzierter BMW-Fahrer war Sheldon van der Linde als Sieber mit einem Rückstand von sieben Zehntelsekunden. BMW-Privatfahrer Robert Kubica erzielte mit Startplatz neun sein bestes Ergebnis in der DTM.

Das Wetter: Die sommerlichen Temperaturen in der Eifel setzten sich auch am Sonntag fort. Bei rund 24 Grad Außentemperatur startete das zehnte Saisonrennen um 13:30 Uhr. 2.5000 Zuschauer durften aufgrund der Corona-Beschränkungen an den Nürburgring reisen und das Rennen auf der Tribüne verfolgen.

Der Start: Nico Müller gelang wie am Samstag ein souveräner Start von der Pole Position, der ihm zum Ende der ersten Runde einen Vorsprung von 1,1 Sekunden auf die Verfolger Robin Frijns, Rene Rast, Mike Rockenfeller und Loic Duval einbrachte. In der Spitzengruppe gab es keine Positionswechsel, Robert Kubica verlor die neunte Position an BMW-Markenkollege Philipp Eng. Marco Wittmann (von P10) und Lucas Auer (von P13) büßten nach dem Start je drei Plätze ein. Auffällig: Nach nur fünf Runden lag Rast bereits fünf Sekunden hinter dem Führungsduo Müller/Frijns.

Die Boxenstopps: Recht frühe Pflicht-Boxenstopps auf frische Hankook-Slicks legten aus dem hinteren Feld Lucas Auer (Runde 5), Fabio Scherer (Runde 6 nach Wiesen-Ausritt), Ferdinand Habsburg (Runde 7), Timo Glock und Philipp Eng (beide Runde 8) sowie Loic Duval (Runde 10 von P5) und Sheldon van der Linde (ebenfalls Runde 10) ein.

Nach dem Fünftplatzierten Mike Rockenfeller (Runde 11), legte Spitzenreiter Nico Müller seinen Pflicht-Reifenwechsel im 12. Umlauf ein. Direkt dahinter bog Rene Rast von P3 in die Boxengasse ab. Beide Fahrer kamen auf den Plätzen sieben und acht wieder auf die Strecke zurück, wobei sich Rast erfolgreich gegen Verfolger Rockenfeller zur Wehr setzen konnte. Nach der Outlap hatte Müller sieben Sekunden Vorsprung auf den amtierenden Champion. Robin Frijns fuhr als Führender in der 12. Runde an die Box und kehrte zwischen Müller und Rast zurück auf die Rennstrecke.

Zu diesem Zeitpunkt waren nur Robert Kubica (Rd. 14), Jonathan Aberdein und Harrison Newey (beide Rd. 15), Marco Wittmann (Rd. 16) sowie Jamie Green (Rd. 17) noch auf ihren Startreifen unterwegs.

Die Zwischenfälle: In einer Prozessionsfahrt sorgte Fabio Scherer in Runde 6 für den ersten Aufreger. Der Audi-WRT-Rookie kam ausgangs des schnellen Schumacher-S von der Strecke ab und rumpelte über die Wiese. Direkt danach legte der junge Schweizer seinen Pflicht-Boxenstopp ein. Vier Runden später kam WRT-Teamkollege Ferdinand Habsburg mit relativ frischen Reifen in der Dunlop-Kehre kurzzeitig von der Strecke ab. Mit Harrison Newey sorgte auch der dritte Fahrer des belgischen Privatteams für einen Zwischenfall, als er eine 5-Sekunden-Pitstop-Strafe (Vorteil durch Verlassen der Strecke) kassierte.

In Runde 28 kamen sich Jonathan Aberdein und Jamie Green in die Quere. Der BMW-Youngster drängte den Audi-Fahrer beim Kampf um Platz sieben von der Strecke. Für die Aktion wurde Aberdein von der Rennleitung mit einem Platztausch belegt.