Was seit 2001 ein eher seltenes Bild ist, bot sich heute dennoch dem Betrachter: Zwei Opel-Piloten in der Pressekonferenz zum Qualifying. Konnte Opel bereits auf dem Nürburgring in den Tests sowie im Freien Training auftrumpfen, bevor man im Qualifying ins Hintertreffen geriet, vermochten die Rüsselsheimer ihr Potenzial diesmal umzusetzen - der DTM scheint endlich der lang ersehnte Dreikampf an der Spitze ins Haus zu stehen.

Zwar bot das Qualifying zunächst durchaus nicht nur Grund zum Jubel: Manuel Reuter, im Folgenden verärgert über eine allzu breite paffettsche C-Klasse auf seiner Schnellen Runde, sowie Laurent Aiello, auf dem Nürburgring noch stärkster Opel-Pilot im Qualifying, scheiterten mit den Rängen zwölf und 13 eher knapp am Einzug in die Super Pole und müssen sich morgen somit auf das gewohnte, mühsame Vorkämpfen in die Punkteränge einstellen.

Marcel Fässler und Heinz-Harald Frentzen demonstrierten hingegen, dass ein Top-Ten-Platz diesmal auch in einem Vectra GTS V8 mehr als souverän vonstatten gehen konnte: Mit den Positionen drei und vier hatten sie sich für die Super Pole eine erfreuliche Ausgangsposition geschaffen, die es im Folgenden umzusetzen galt. Auch dies gelang mit Bravour:

Zwar gelang es weder dem Mönchengladbacher noch dem Schweizer, die hohe, kurz zuvor durch Bernd Schneider gesetzte Messlatte zu erreichen - angesichts einer eher durchschnittlichen anmutenden Runde Gary Paffetts sowie eines Missgeschicks Tom Kristensens waren die Plätze zwei und drei aber zementiert. Für Opel eine Ausgangslage völlig neuer Qualität: War es, wie Heinz-Harald Frentzen in Brünn, bislang allenfalls ein einzelner Opel-Pilot, der sich in der Super Pole an die Spitze manövrierte, so haben die Rüsselsheimer nun im Kampf um Podestplätze - und mit ein wenig Glück möglicherweise auch um den Sieg - zwei heiße Eisen im Feuer, die sich überdies gegenseitige Schützenhilfe leisten können.

Das kontinuierliche Abarbeiten der ehemals allzu offensichtlichen Handling-Probleme, das Mindestgewicht von 1.030 Kilogramm sowie eine anscheinend gelungene Abstimmung geben möglicherweise auch den Mechanikern des Teams eine unerwartete Chance. So können die Mechaniker, sollten es die Rennpositionen Fässlers und Frentzens erlauben, unter Beweis stellen, dass auch sie, anders als 2003 bei der vermeintlichen Siegfahrt Timo Scheiders in Zandvoort, ihre Fahrer zum Sieg schrauben können...