Mercedes gegen Opel - jener Kampf ist nicht nur in der DTM an der Tagesordnung. So duellieren sich die beiden Hersteller seit Jahren hinter Volkswagen um den zweiten Platz in der deutschen Zulassungsstatistik. Ging in den vergangenen Jahren stets Mercedes als Sieger hervor, so konnte Opel, lange Zeit in einer Qualitäts- und Imagekrise, nun mit einem Zulassungsplus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr nun den zweiten Platz sicher zurückerobern.

Doch weder der Aufwärtstrend der Marke in nahezu allen Märkten noch populäre Neuheiten wie die dritte Generation des Astra können für Hans H. Demant, Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG, über die angesichts eines kränkelnden Marktes und einer nur langsam greifenden Sanierung über die nach wie vor "kritische" Situation der Marke hinwegtäuschen. Die Entscheidung für den Opel-Ausstieg aus der DTM sei somit aus Kostengründen "definitiv", erklärte Demant gegenüber auto, motor und sport.

Zwar weiß der 54-Jährige um die Schwierigkeiten für die DTM, die aus dem Opel-Rückzug resultieren könnten, doch "wir haben die Organisatoren der DTM sehr früh darüber informiert, dass wir unser auf drei Jahre angelegtes Engagement nicht fortsetzen. Ich gehe davon aus, dass sie sich entsprechend vorbereitet haben." Der Hobby-Rennfahrer rechtfertigt die Entscheidung: "Wir haben kein Interesse daran, die DTM zu schwächen, aber im Zuge unserer Restrukturierung hatten wir unsere eigenen Prioritäten zu definieren und umzusetzen."

Pläne für alternative motorsportliche Engagements bestehen derweil noch nicht; einen Werkseinsatz in der WTCC, ohnehin schon das Metier von Konzernschwester Chevrolet, schließt Demant vorerst aus: "Wir haben ein breites Spektrum an Alternativen, und wir werden jetzt eine Auszeit nehmen, um ein sinnvolles und angemessenes Konzept zu arbeiten. 2006 sehe ich jedoch wenig Raum für neue Aktivitäten." Stattdessen besinnt sich der Diplom-Ingenieur auf die Ursprünge der Motorsportaktivitäten Opels: "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die traditionelle Unterstützung für den Breitensport und die Formel 3 fortzusetzen."