Was Tom Kristensen in Le Mans in diesem Jahr bereits vollbracht hat, lässt in der DTM noch auf sich warten: Ein Sieg. Konnte Kristensen im vergangenen Jahr während seiner Debütsaison im siebten Lauf seinen ersten Sieg erringen, so stehen nach den ersten sieben Saisonläufen 2005 trotz insgesamt überzeugender Leistungen in Qualifying und Rennen "nur" drei zweite Plätze zu Buche.

Gegenüber DTM-news zieht der Däne ein zwiespältiges Fazit. "Ich liege in der Tabelle auf dem dritten Rang, was in einer so harten Meisterschaft wie der DTM ein sehr gutes Ergebnis ist", gibt der Meisterschaftsvierte des letzten Jahres zu Protokoll, schränkt jedoch ein: "Auf der anderen Seite bin ich schon zweimal von der Pole Position ins Rennen gegangen und konnte diese gute Ausgangsposition nicht in einen Sieg ummünzen. Wenn mir das gelungen wäre, dann wäre ich sicher noch zufriedener."

Mit 15 Punkten Rückstand auf den Meisterschaftsführenden und Teamkollegen Mattias Ekström hat Kristensen seine Titelhoffnungen allerdings trotz der misslungenen Vorstellungen in Oschersleben und Nürnberg noch nicht aufgegeben: "Wir haben noch vier Rennen auf dem Kalender – das heißt, es werden noch 40 Punkte vergeben. Ich würde sagen, ich bin in einer guten Lauerstellung."

Den Grundstein zum unauffälligen Heranpirschen an die Meiserschaftsführung möchte Kristensen beim kommenden Lauf im niederländischen Zandvoort legen - einer Strecke, die zumindest im vergangenen Jahr Metier von Audi war. Der Däne beschreibt den ungewöhnlichen Dünenkurs folgendermaßen: "Zandvoort ist eine echte Handling-Strecke, die beim Fahren vollen Einsatz verlangt. Es gibt viele verschiedene Kurven, es geht rauf und runter, und die Leitplanken stehen dicht an der Strecke. Der Kurs ist anspruchsvoll und macht Spaß."

Das Ziel des mittlerweile siebenfachen Le-Mans-Siegers ist damit nicht überraschend: "Ich war in diesem Jahr schon dreimal Zweiter – natürlich möchte ich jetzt endlich gewinnen." Doch auch wenn jener Plan erneut fehlschlagen und die Resultate der letzten vier Rennen nicht zum Titelgewinn gereichen sollten - seine Karriere sieht der 37-Jährige auch weiterhin, gewürzt mit Sportwagen-Highlights wie den 24 Stunden von Le Mans, in der DTM: "Ich bin schon seit einigen Jahren Mitglied der Audi-Familie und fühle mich hier sehr wohl. Die DTM ist ohne Zweifel die beste Tourenwagenserie der Welt, die Sportwagenrennen eine große Leidenschaft von mir."

Und so ist sicherlich nicht auszuschließen, dass es dem erfolgreichsten Le-Mans-Teilnehmer aller Zeiten in der "besten Tourenwagenserie der Welt" spätestens in der kommenden Saison gelingen wird, aus der "guten Lauerstellung" herauszutreten...