Regen, Wind und Sonne im Wechsel - das Wetter in der Eifel machte den siebten Saisonlauf der DTM zu einem Reifenpoker für die Teams. 112.000 Zuschauer besuchten das Rennwochenende und feierten mit Mattias Ekström einen strahlenden Sieger.

Der Schwede fuhr vor der DTM-Rekordkulisse am Nürburgring nach 43 Rennrunden und 156,047 zurückgelegten Kilometern mit 1,088 Sekunden vor seinem Markenkollegen Tom Kristensen über die Ziellinie. "Rennen zu gewinnen, ist immer schön. Aber am Ende wird abgerechnet", sagte der Sieger.

Gary Paffett führte 28 von 43 Runden das Rennen an. Nach seinem zweiten Boxenstopp überfuhr der Mercedes-Benz-Pilot bei der Boxenausfahrt die weiße Linie und erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe. In der letzten Runde setzte Paffett alles auf eine Karte und überholte in der AMG-Mercedes C-Klasse seinen Teamkollegen Mika Häkkinen. Der Lohn: Platz drei und sechs wichtige Punkte im Kampf um den DTM-Titel. Der amtierende DTM-Champion Ekström (51 Punkte) erkämpfte sich durch seinen zweiten Saisonerfolg die Führung in der Gesamtwertung zurück und führt nun mit einem Punkt Vorsprung vor Gary Paffett (50).

Aufgrund von starken Regenfällen kurz vor dem Start um 14 Uhr musste das 20-köpfige Fahrerfeld erstmals in dieser Saison hinter dem Safety-Car starten. Immer wieder kam es zu spannenden Zwei- und Dreikämpfen im gesamten Fahrerfeld. Nach einem schnellen ersten Boxenstopp in Runde neun überholte DTM-Rekordchampion Bernd Schneider (Vodafone AMG-Mercedes) Audi-Pilot Mattias Ekström in der Boxengasse.

Der Schwede wartete nicht lange mit dem Konter und holte sich bereits eine Runde später seinen Platz zurück. Schneider beendete das Rennen hinter Mika Häkkinen auf Position fünf. Allan McNish (Audi Sport Team Abt) und die beiden Mercedes-Benz-Fahrer Jean Alesi und Jamie Green folgten auf den Plätzen sechs, sieben und acht und sammelten Punkte für die Gesamtwertung.

Für Laurent Aiello im Opel Vectra GTS V8 reichte es trotz eines fünften Startplatzes nur für Rang neun. Der Franzose verlor bei seinem zweiten Boxenstopp wegen Problemen mit dem Schlagschrauber am linken Vorderrad wertvolle Sekunden. Seine Markenkollegen Heinz-Harald Frentzen und Marcel Fässler wurden Zwölfter und 13.

Der heiße Zweikampf um den Titel wird in drei Wochen fortgesetzt. Am 28. August findet an der Nordseeküste im niederländischen Zandvoort der achte Saisonlauf der DTM statt.

Mattias Ekström:
Rennen zu gewinnen, ist immer schön. Aber Siege schmecken immer süßer, wenn du sie auf der Strecke holst und nicht dein Gegner bestraft wird. Letztendlich ist das für den Titelgewinn aber nicht wichtig. Denn dort zählt nur, ob du mehr Punkte hast als dein Gegner - ob einen oder zehn mehr ist am Ende egal.

Tom Kristensen:
Es ist schön, wieder einmal auf dem Podium zu stehen, nachdem ich in den letzten beiden Rennen von der Pole Position aus gestartet bin und nicht aufs Treppchen kam. Die Rennleitung hat richtig entschieden, hinter dem Safety-Car zu starten. Unsere Strategie und der Speed waren gut. Das Ergebnis ist ein gutes Omen für den Rest der Saison.

Gary Paffett:
Ich bin sehr unzufrieden über meinen dritten Platz. Dass ich bei der Boxenausfahrt die weiße Linie überfahren habe, ist sehr ärgerlich. Ich entschuldige mich dafür bei meinem Team, denn ich hatte heute das schnellste Auto im Feld und hätte gewinnen müssen.

Laurent Aiello:
Es war sehr schwierig zu entscheiden, mit welchem Setup wir ins Rennen gehen sollten. Die Wetterbedingungen waren sehr wechselhaft. Bei meinem zweiten Boxenstopp hatten wir Probleme mit dem Schlagschrauber und verloren viel Zeit. Danach waren meine Chancen auf einen vorderen Platz dahin.

Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich:
Es war ein Rennen, wie wir es erwartet haben, obwohl uns das Wetter wieder überrascht hat. Die gesamte Spitze hat eine gute Performance gezeigt. Bei den Stopps hatten wir leichte Probleme. Mattias hatte extrem wenig Grip vor seiner Box, kam nicht richtig weg und hat dadurch viel Zeit verloren. Aber das gehört bei diesem Wetter dazu. Ich bin sehr zufrieden.

Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug:
Ich bin mit unserem Speed, der Strategie und den Boxenstopps sehr zufrieden. Dann kam Garys Missgeschick mit der weißen Linie, und wir wurden bestraft, als der Sieg sicher schien. Diese Linie bei der Boxengassenausfahrt hat schon manches Opfer gefordert. Der Plan, die Meisterschaftsführung auszubauen, ist nicht aufgegangen. Aber wir nehmen das sportlich und kämpfen weiter.

Opel-Motorsportchef Volker Strycek:
Der Zweikampf von Manuel Reuter mit Stefan Mücke und der dadurch resultierende Ausrutscher von Manuel ins Kiesbett, die Durchfahrtsstrafe für Marcel Fässler und auch noch ein defekter Schlagschrauber bei Laurent Aiello, haben letztendlich dazu geführt, dass wir heute kein zählbares Ergebnis vorweisen können. Verständlicherweise sind wir sehr enttäuscht. Ein neunter Platz ist nicht gerade das, was man sich für ein Rennen als Ziel setzt.