Eine souveräne Pole Position Gary Paffetts sowie zwei weitere Mercedes in den ersten beiden Startreihen - ein solches Ergebnis hatte man wohl nach den Trainingsvorstellungen der Stuttgarter frühestens in Zandvoort erst wieder erwartet. Selbst im Qualifying schien man bei Mercedes noch lange nicht an die Konkurrenz aus Ingolstadt heranzureichen; während Jamie Green und Jean Alesi in ihren aktuellen C-Klassen am Einzug in die Super Pole scheiterten, retteten sich Bernd Schneider und Mika Häkkinen eher knapp in die Top Ten.

Zu seiner Super-Pole-Runde bekannte Bernd Schneider später: "Es wären zwei kleine Hakler drin". Dass es trotz der "kleinen Hakler" zum vierten Startplatz reichte, verdeutlicht die überraschende Performance-Steigerung der Mercedes, die Gary Paffett auf seiner fehlerfreien Runde einen Vorsprung von dreieinhalb Zehntelsekunden auf Mattias Ekström einbrachte. Waren die Mercedes während der Tests alleinfalls in den Topspeed-Messungen an der Spitze, so waren die Piloten der Stuttgarter Mittelklasselimousine nun in allen Bereichen konkurrenzfähig - allerdings auch unter freundlicher Unterstützung von Audi:

Während die Mercedes-Speerspitzen in der Super Pole ihre Zeiten zu verbessern vermochten, verschlechterte das Audi-Führungstrio des Qualifyings, Mattias Ekström, Tom Kristensen und Christian Abt, seine Zeiten. Und so bietet sich für Mercedes unerwartet die Gelegenheit, Pläne für teaminterne Kämpfe auszuhecken. Schneider deutete im Hinblick auf die Haarnadelkurve nach Start- und Ziel-Gerade an: "Ich stehe innen, Gary steht außen...".

Solcherlei Gedanken können sich Jamie Green und Jean Alesi nicht widmen; während Green seinen, wie er betonte, "undankbaren" elften Platz auf blockierende Bremsen zurückführte und noch immer nach einem passenden Renn-Set-up sucht, kündigte Alesi angesichts seines 13. Startplatzes an, dennoch die "Zuversicht zu behalten". Dies ist auch den drei Piloten der Vorjahres-Mercedes zu empfehlen, schnitten sie doch auf den Rängen 15, 18 und 19 eher enttäuschend ab. Während Alexandros Margaritis zugab, "mit den Ingenieuren die falschen Entscheidungen getroffen" zu haben, tröstet sich der "nicht wirklich glückliche" Bruno Spengler damit, dass "in der ersten Kurve Vieles passieren kann.

Was nach der hoffentlich weitest gehend unfallfreien ersten Kurve mit den C-Klassen aktuellen Jahrgangs passiert, bleibt abzuwarten. Trotz der überraschend guten Resultate während der Super Pole sind die Stuttgarter angesichts der sonstigen Leistungen den Beweis schuldig geblieben, auch über die Konstanz gesehen auf höchstem Niveau mitzuhalten. Denn gerade das wiederum deklarierte der Drittplatzierte Mattias Ekström für morgen als seinen Vorteil...